Bald geht es los: Burgenbloggers Paddeltour von Burg zu Festung

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Es war eine der ersten Ankündigungen und Vorhaben von mir als Burgenblogger: Ich wollte das Mittelrheintal mit dem Kajak durchfahren, quasi von Burg zu Festung. Es hat ein wenig gedauert, aber jetzt wird es passieren. Am kommenden Wochenende am 10. und 11. September werde ich mit einer kleinen Gruppe aufbrechen, um das Tal vom Wasser aus zu erleben. Es wird natürlich einen ausführlichen Bericht darüber geben. Dafür hoffe ich auch auf die Hilfe der treuen Blogleser.

So geht der typische TV-Beitrag über den Burgenblogger.

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Ein bisschen seltsam finde ich es schon, als Burgenblogger vor TV-Kameras zu stehen. Ich bin ja selbst als Journalist hier vor Ort und will berichten. Nicht selber Gegenstand von Berichterstattung sein. Andererseits ist es natürlich toll, dass das Burgenblogger-Projekt auch im zweiten Jahr noch so eine Aufmerksamkeit erfährt. Also habe ich in den letzten Wochen mehrmals Kamerateams zu Gast gehabt. Ungefähr so läuft dann ein typischer TV-Dreh ab. Ungefähr.

Es gibt eine Burg, von der über 5.000 Bilder auf Instagram zu sehen sind. Und sie steht nicht am Mittelrhein.

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Ich bin voll der Instagram-Noob (Internetsprech für: “Anfänger”). Das ist meine größte Erkenntnis aus dem Instagram-Treffen in Koblenz vom vergangenen Wochenende. Der Tag hat mir aber auch gezeigt: Hier liegt unendlich viel Potenzial für die ganze Region. Wer die kreativen Web-Fotografen machen lässt, kriegt beste Werbung für das Mittelrheintal. Und muss gar nicht viel dafür tun. Außer, die Plattform richtig zu verstehen.

Das Unwetter und die Folgen: Stromausfall auf der Sooneck

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Eine der Fragen, die ich am häufigsten gestellt bekomme lautet: “Wie ist es denn so, ganz alleine auf der Burg?” Meistens antworte ich dann, dass ich es immer sehr schön dort finde und mich das Alleinsein auch gar nicht stört. Am vergangenen Wochenende war ich allerdings sehr froh, dass ich nicht auf der Burg, sondern im heimischen Köln war. Die Unwetter, die am Mittelrhein schwere Schäden verursacht haben, haben auch der Sooneck zugesetzt.

Von Lügengeschichten via Hang-Out, schweren Beinen und einer neuen Krafttankstelle

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Es ist Mittwoch abend, acht Uhr zwanzig. Ich klappe den Laptop zu und lege „Janoschs wahre Lügengeschichten“ beiseite, aus denen ich den Kindern eben noch via Hang-Out vorgelesen habe. Ich öffne das Fenster und blicke nach draußen aufs Rheintal, die Ausläufer des Soonwalds, die die Burg umschließen, den Steinbruch, der es aussehen lässt, als wäre an der Stelle die Polsterung eines gigantischen, grünen Sofas aufgerissen. In den Steilwänden sehe ich weit entfernt ein paar Tiere kraxeln. Ich kann nicht erkennen, um was es sich handelt und denke, dass ich dringend ein Fernglas brauche. Plötzlich fällt mir ein, dass ich die nahe Umgebung der Sooneck noch gar nicht erkundet habe. Die Abendluft ist mild, für mindestens eine Stunde wird es noch hell sein, schätze ich. Ich packe ein Wegbier in meinen Rucksack, ziehe die Wanderschuhe an und bin raus.

Gegen Heimweh hilft immer nur Fernweh

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Wenn die Flucht zur Methode wird: Für ein paar Tage musste ich mal raus, ich war kurz vorm Talkoller. Also bin ich nach München ausgerissen. Und habe erst dort gemerkt, was mir hier am Mittelrhein alles fehlt.

Ich will nicht Äpfel mit Birnen oder Täler mit Städten vergleichen. Das wäre unfair. Aber erst in der Gegenüberstellung schärft sich die Erkenntnis. Und als ich jetzt wieder in München war, habe ich einfach gemerkt, was mir hier fehlt: Junge Gesichter auf der Straße, ein Café um die Ecke, Geräusche urbaner Existenz. Busse, Nachbarn, Jogger. Die Zumutbarkeit des Andersartigen. Ein Supermarkt. Mehr als einen einzigen Radweg am Fluss entlang zur Auswahl zu haben. In München führen stets viele Pfade zum Ziel, im Mittelrheintal muss man immer sehr, sehr lange geradeausfahren, bis man irgendwo ankommt. Falls Ankommen überhaupt möglich ist.

Eingeschlossen im Schloss

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Gemäuer und ihre Geschichte: Das Schloss Stolzenfels gilt als „Perle am Rhein“. Zum Ende des zweiten Weltkrieges floh ein ganzes Dorf dorthin. Die Amis spielten Ritter, ein Ehepaar schlief im Königsbett und Bomben flogen aus dem Fenster. Ein Zeitzeuge erinnert sich.

Schloss Stolzenfels als Fluchtpunkt

Die amerikanischen Soldaten haben damals gesagt: „Bis dahin dürft ihr. Nicht weiter. Da, hinter dieser Linie, wo das andere Pflaster beginnt, da wird geschossen“, so fängt Reinhold Gottwald an, sich an das Ende des Krieges zu erinnern. Er ist Vorsitzender des Fördervereins Schloss Stolzenfels – und hat in der kleinen Ortschaft südlich von Koblenz ein Leben lang gelebt. Der 77-jährige kann stundenlang von der Geschichte des Gemäuers erzählen: 1842 zogen König Friedrich Wilhelm IV und seine Königin mit großem Gefolge und Fackelzug in das Schloss ein. Ritter residierten hier, Franz Liszt machte Musik und Queen Victoria wollte gar nicht mehr gehen. Nur über den jüngeren Teil der deutschen Vergangenheit liest man in all den Broschüren wenig. Dafür kann Gottwald sich selbst noch daran erinnern. Als kleiner Junge erlebte er hier das Ende des zweiten Weltkrieges. Ein Protokoll:

Mein Blick aufs Tal

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Wie ich mit einem Bein versuche sesshaft auf der Burg Sooneck zu werden, und mit dem anderen Bein ständig unterwegs bin im Mittelrheintal. Eine Geschichte in sieben Bildern

IMG_0677Und was machst du jetzt als Burgenbloggerin? Fragen mich alle. Ich taste mich heran. In konzentrischen Kreisen reise ich um die Burg Sooneck herum und gucke mir die Gegend an. Mal probiere ich, mal provoziere ich. Hier ein romantisierender Abklatsch der ersten drei Wochen:

Zu Gast war ich in der historischen Weinwirtschaft in Oberwesel. Völlig zu unrecht wird sie von Stammgästen gern „hysterische Weinwirtschaft“ genannt. Dabei ist Wirtin Iris doch das genaue Gegenteil, sie ist gelassen, großzügig und erzählt die schönsten Kneipengeschichten. Sie hat sogar ein Bett in ihr Wirtshaus gebaut, die Schloafstubb. Ich durfte sofort am Stammtisch sitzen. Bei Siggi, Sieke & Co. Die haben mir gezeigt, dass sie immer ein paar Milchreiskörner in ihre Weinschorle tun. Dann sprudelt’s so schön. Der Siggi bringt dafür sogar seinen eigenen Becher Milchreis mit. Den streut er dann ins Duppe-Glas und freut sich. Wir hatten einen guten Abend.

Der Mann mit dem roten Koffer

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Es hat Bumm gemacht: Warum ich einmal in der Woche Besuch von einem netten, aber hochexplosiven Nachbarn bekomme und dann die Wände wackeln. Eine neue Episode aus: Die Leiden des jungen Burgenbloggers

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Es hat Bumm gemacht: Udo Wirth kommt einmal in der Woche auf der Burg Sooneck vorbei, um die Sprengung nebenan im Steinbruch zu überwachen

Neben der Burg Sooneck steht ein Steinbruch. Der ist nicht zu klein und nicht zu leise. Aber sehr spannend. Dort wird Quarzit abgebaut. Einmal die Woche wird gesprengt. Dann kommt Herr Wirth rüber, der Mann mit dem roten Koffer. Er ist Bauleiter in den Sooneck Werken und damit der Herr der Steine.