Sundowner, gechilltes Grillen und ein müder Kater – Wie Familie Burgenblogger Ferien am Mittelrhein macht

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Schlaue Katze im Schatten.

Sommerferien am Mittelrhein. Auch ich lasse es etwas ruhiger angehen und genieße die Region mit der Familie. Viel unterwegs bin ich trotzdem. Und treffe überall bekannte Gesichter. Ein Blogpost über Begegnungen im Sommer. 

Eine der Fragen, die mir am häufigsten gestellt wird, lautet: “Ist es nicht einsam auf der Burg?” Klar, außer mir ist da abends niemand (außer, meine Familie ist mal zu Besuch, wie jetzt zu Beginn der Sommerferien. Dazu später mehr). Aber ich finde das sehr angenehm. Ich sitze dann gerne abends draußen, gucke den Schiffen zu, wie sich den Rhein hinaufkämpfen oder ihn hinabsprinten. Schaue, wie in Lorch die Lichter angehen und die Sonne am Horizont verschwindet. Ruhig ist das. Nicht einsam.

So geht Sundowner Lounge! Sonnenuntergang auf Burg Sterrenberg.
So geht „Sundowner Lounge“! Sonnenuntergang auf Burg Sterrenberg.

Überhaupt ist hier von Einsamkeit nicht viel zu spüren. Ich habe so viele Menschen kennengelernt in den ersten zwölf Wochen, dass ich inzwischen überall auf bekannte Gesichter treffe. Allein die vergangene Woche: Zunächst war ich auf Burg Sterrenberg zu einer Lesung von zwei regionalen Autorinnen. Die teilweise in Mundart vorgetragenen, weinhaltigen Schnurren von Hunsrück und Mittelrhein waren jetzt nicht ganz so meins. Aber die Location dort oben ist der Hammer!

Eingeladen hatte mich Karolin König-Kunz, die ich erstmals auf der Oldtimer-Tour getroffen hatte. Schon damals hatte sie mir von ihrer “Sundowner-Lounge” vorgeschwärmt. Leider hat das Wetter in diesem Jahr noch nicht so recht mitspielen wollen. Nun aber nimmt der Sommer Fahrt auf. Gut für König-Kunz! Die Einheimischen jedenfalls finden es super, dass auf der Sterrenberg wieder Leben einkehrt. Das erzählt mir Kirschenfachmann Gerd Kesten, den ich dort am gleichen Abend treffe. Meine erste Zufallsbegegnung der Woche. Und nicht die letzte.

DJ Niclas Wolf hilft beim Chillen. Weine killen müssen die Gäste beim Weingut Lithos alleine.

Bei Familie Burgenblogger ist jetzt Ferienzeit. Am Tag nach meinem Ausflug zur Sterrenberg sammele ich Kind und Kegel in Koblenz ein, um ein paar Tage Sommerferien auf der Burg zu machen. Am ersten Abend lautet das Motto “Grillen, Chillen, Weine killen” beim Weingut Lithos. DJ Niclas Wolf serviert lässige Housemusik. Am Grill legt derweil Hausherrin Kristina Theodoropoulos auf und zaubert fantastische Gerichte für die Gäste, begleitet von den Kreationen von Winzer Christian Theodoropoulos. Die Hütte ist voll, die Bäuche auch. Am Tresen stoße ich mit Cecilia Jost zusammen. Leider haben wir nur wenig Zeit für einen Schwatz. Es ist schon spät und am nächsten Tag will ich früh raus mit den Kindern.

Unser Ziel: Das Ferienprogramm “Ferien am Ort” in Trechtingshausen. Dahin haben mich nämlich die Organisatoren von der Sportjugend eingeladen. Dass ich zwei Kids habe, hat sich inzwischen rumgesprochen. Und dort gibt es alles, was das Kinderherz begehrt. Meine zwei basteln, erobern die Hüpfburg, stopfen sich mit Wassermelone voll. Und ich laufe AZ-Reporter Jochen Werner über den Weg. Jochen hat einen schönen Text über mich für die Binger AZ-Ausgabe geschrieben, den ich hier gerne noch mal verlinke. In Trechtingshausen will er schauen, was sein Nachwuchs so treibt zum Ferienstart. 

Banana!
Banana!

Unser persönliches Ferienprogramm geht am nächsten Tag weiter. Vom Chef der Rüdesheimer Tourist-Info habe ich ein Ticket für die “Romantik-Tour” durch Rüdesheim bekommen. Einmal hoch zum Niederwald-Denkmal, durch den Osteinschen Park nach Assmanshausen, rüber zur Burg Rheinstein und mit dem Schiff wieder zurück. Das ist ein sportlicher Tagesausflug mit zwei Kindern unter sechs. Geht aber wunderbar. Der anstrengendste Teil, der mit dem Laufen, ist bis 14 Uhr geschafft. Und zur Not gibt es ja Papas Schultern. Wir unterschätzen lediglich, wie laaaaange der Sessellift in Assmanshausen unterwegs ist und müssen einen kleinen Vollsprint zum Fähranleger einlegen. Nachdem das geschafft ist, können wir uns bei der Überfahrt zur Rheinstein erholen.

Begegnung von Burgbewohner zu Burgbewohner auf der Rheinstein mit Familie Hecher.
Begegnung von Burgbewohner zu Burgbewohner auf der Rheinstein mit Familie Hecher.

Da angekommen, gibt es erstmal ein Eis für die Kleinen und Kaffee für die Großen. Bis hierhin war ich inkognito unterwegs, aber an der Kasse fliegt meine Tarnung auf: “Ach, der Burgenblogger! Wie schön, dass sie uns mal besuchen”, begrüßt mich Burgherrin Cornelia Hecher fröhlich. Ihr Mann Markus Hecher kommt auch dazu und schon sind wir im angeregten Austausch, quasi von Burgbewohner zu Burgbewohner. Die Kinder beschäftigen sich derweil mit Burgkater Pinot, dem es eigentlich viel zu heiß zum Spielen ist. Darum verzieht er sich irgendwann in den Schatten, um zu dösen. Schlaue Katze!

Auf der Rückfahrt von Burg Rheinstein nach Rüdesheim lasse ich die vergangenen Tage und Begegnungen Revue passieren. Wahnsinn, was in den ersten drei Monaten als Burgenblogger passiert ist! Ich bin ehrlich begeistert darüber, wie positiv das Projekt und meine Person am Mittelrhein aufgenommen wurden. Den letzten Abend unseres Kurzurlaubs am Rhein lassen wir in Bacharach ausklingen. Nach einem Abendessen im Biergarten machen wir uns auf den Weg zum Rheinufer, um dem Vollmond beim Aufgehen zuzugucken. Da treffen wir Linda Butz, der ich hier auch schon ein paar mal begegnet bin. Ich nutze die Gelegenheit, sie nach einem Hotel der Marke “Gut&Günstig” in Bacharach zu fragen. Demnächst kriege ich nämlich Wochenendbesuch von Papa Burgenblogger, der sich mal angucken will, wo Sohnemann so unterwegs ist. Ob ich mich einsam fühle? Nein. Da bleibt einfach keine Zeit für. 

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