„Wenn man will, schafft man die Brücke in zehn Jahren.“ – Interview mit Julia Klöckner

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Vor wenigen Tagen hatte ich noch einmal Besuch auf der Burg. Julia Klöckner, die Landesvorsitzende der CDU in Rheinland-Pfalz kam vorbei. Sie schaute sich die Burg an, wir sprachen über das Projekt. Und dann hatte ich die Gelegenheit, mit ihr über die aktuelle Situation der CDU und den Mittelrhein zu sprechen. Natürlich ging es dabei um die vieldiskutierte Brücke. Letztere will die CDU unbedingt vor der Buga 2031 fertig haben.

Wir sind Tante Emma – Wie die Bürger von Osterspai ihren Dorfladen reaktiviert haben

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In vielen Orten am Mittelrhein haben die letzten Bäcker oder Metzger schon lange zugemacht. Es fehlt an Einkaufsmöglichkeiten im Dorf. Statt auf einen Investor zu warten, haben die Bewohner von Osterspai selbst das Heft in die Hand genommen. Eine Genossenschaft betreibt einen kleinen Laden mit Café, der sich zu einem richtigen Treff im Dorf entwickelt hat. Jetzt steht dem Krämerladen der Härtetest bevor.

Der Blogger und die Brücke – Wie ich die Diskussion um die Mittelrheinbrücke erlebt habe

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Jetzt soll sie also doch kommen, die Mittelrheinbrücke. Nach dem Wunsch der Landesregierung sogar schon in zehn Jahren. Das ist ehrgeizig, angesichts einer möglicherweise bevorstehenden Bundesgartenschau in der Region aber sicher eine vernünftige Strategie. Die Frage ist also nicht mehr, ob die Brücke kommt. Sondern wie schnell. Und ob eine überhaupt genug ist.

Wo Grenzen überwunden werden – Mein Besuch in der Rhein-Ausstellung in der Bundeskunsthalle

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Ein Grund, warum ich damals das Burgenblogger-Projekt übernommen habe: Ich finde den Rhein cool. Ich war schon an seiner Quelle, ich bin auf ihm gepaddelt und habe direkt an seinem Ufer gewohnt. Jetzt hatte ich Zeit, mir die aktuelle Ausstellung zum Rhein in der Bundeskunsthalle anzuschauen. Wer sich noch mal ins Gedächtnis rufen möchte, wie bedeutsam der Rhein für den ganzen europäischen Kontinent ist, sollte sie sich unbedingt anschauen. Und gerade für Mittelrheiner ist das ein oder andere Schmankerl dabei.

Die Loreley ist nur der Anfang – Mein Kommentar zum Start der Umgestaltung des Plateaus

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Das Loreley-Plateau und dieses Blog haben eine lange und innige Beziehung, wie treue Leser wissen. Ehrensache, dass ich darum zum symbolischen ersten Spatenstich zur Umgestaltung der Landschaft auf dem berühmten Felsen gefahren bin. In den nächsten zwei Jahren soll dort ein Park entstehen, der die Loreley zurück in die “Erste Liga der deutschen Touristenattraktionen” bringen soll (alle Redner bei der Veranstaltung). Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum es wichtig ist, dass da oben kein Mist gebaut wird.

„Wir brauchen die Politiker.“- Bahnlärmgegner antworten auf Kritik nach der Koblenz-Demo

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Mein Bericht über die Bahnlärm-Demonstration in Koblenz hat für viel Gesprächsstoff gesorgt. Auf Facebook und hier im Blog wurde rege darüber diskutiert, ob der Protest gegen den Bahnlärm eine Zukunft hat. Sogar telefonisch haben sich Betroffene bei mir gemeldet. Wenige Tage nach der Veranstaltung habe ich mich nochmal in Boppard mit Willi Pusch und Wolfgang Schneider getroffen, den beiden Vorsitzenden der BI gegen Bahnlärm. Wir haben darüber gesprochen, ob das Thema junge Menschen überhaupt noch erreicht. Und warum es gut ist, Kontakt zu Politikern zu halten.

Mal abschalten geht nicht – Sarah Hulten will erste Deutsche Weinkönigin vom Mittelrhein seit 1951 werden

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Am kommenden Samstag ist es soweit: Die Vorausscheidung zur Wahl der Deutschen Weinkönigin findet in Mainz statt. Ich werde vor Ort sein, wenn Sarah Hulten versucht, die erste Deutsche Weinkönigin vom Mittelrhein seit 1951 zu werden. In meiner Zeit als Burgenblogger sind Sarah und ich uns immer wieder begegnet. Auf Terminen, aber auch einfach so zum Quatschen. Dabei habe ich eine ehrgeizige Frau kennengelernt, die sich selbst viel abverlangt. Aber auch weiß, wann es besser ist, im Hintergrund zu bleiben.

Burgenbloggers Paddeltour: So waren die 70 Kilometer von Burg zu Festung

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Am vergangenen Wochenende am 10. und 11. September habe ich das Obere Mittelrheintal mit dem Kajak durchquert. Bei besten Bedingungen habe ich mit meinen Mitpaddlern viele neue Perspektiven auf das Tal gewonnen. Noch habe ich gar nicht alle Eindrücke wirklich verarbeiten können. Hier sind schon mal die ersten von einem belebten, beeindruckenden und manchmal auch gefährlichen Fluss.

Lichte Reihen, lichtes Haar: Meine Eindrücke von der Demo gegen Bahnlärm in Koblenz

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Es ist eines der Megathemen hier am Mittelrhein: der Bahnlärm. Am ersten Samstag im September war nun große “Anti-Bahnlärm-Demo” in Koblenz. Und ganz viele Betroffene waren gekommen, um ihrem Unmut über die Belastung durch den Bahnverkehr zu äußern. Das Problem: Außer den Betroffenen kamen sonst nicht viele. Das Thema Bahnlärm bewegt. Aber offenbar nicht genug. Ein Erklärungsversuch.

„Man muss mit einem Defizit rechnen“ – So lief die Buga-Diskussion in St. Goar

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BUGA 2031: Diskussion in Sankt Goar mit dem Burgenblogger

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Die Buga 2031 scheint noch sehr weit weg. Obwohl der Optimismus groß ist, steht noch nicht mal fest, ob sie überhaupt kommen wird. Am kommdenen Montag moderiere ich in Sankt Goar eine Diskussionsrunde zur Buga. Bei dieser Veranstaltung können sich die Menschen am Mittelrhein ein Bild davon machen, wie weit die Planungen sind, wie die nächsten Schritte aussehen und welche Herausforderungen es zu bewältigen gibt.

#RiFKo – Burgenblogger meets Koblenzer Sommerfest und Rhein in Flammen

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Burgenblogger aus, Festungsblogger an: Ich habe für die kommenden Tage mein Quartier in Ehrenbreitstein bezogen. Die Veranstalter des “Koblenzer Sommerfests” haben mich gefragt, ob ich nicht als “Social Media-Beauftragter” das Festival und “Rhein in Flammen” begleiten will. Die Chance, ein Großereignis mit 150.000 Besuchern direkt aus der Leitzentrale zu erleben, lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Und wenn ich schon mal da bin, kann man sich ja auch gleich vor Ort treffen, oder?

„Über den Bahnlärm habe ich hinweggesehen.“ – Halbzeitgespräch mit Tourismus-Profi Alexander Schuler

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Es ist tatsächlich schon Halbzeit beim Burgenblogger 2016. Als ich vor drei Monaten anfing, galt mein erster Besuch dem Barcamp Tourismus in Boppard. Dort habe ich den Tourismusberater Alexander Schuler kennen gelernt. Nun habe ich mich wieder mit ihm unterhalten. Wir haben über die Perspektiven des Mittelrheins als Touristenregion gesprochen, wie man mit Schwächen umgeht; und was eine Buga 2031 der Region bringen kann.

„Eine Bürgerbefragung zum Welterbetitel würde knapp werden“ – Interview mit dem Koblenzer Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig (Teil 2)

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Im ersten Teil des Interviews mit dem Koblenzer Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig haben wir über die Buga 2031, Bahnlärm und die positiven Entwicklungen im Mittelrheintal geredet. Im zweiten Teil will ich wissen, wie die Unesco funktioniert und ob Koblenz den Welterbetitel wirklich braucht. 

„Die Brücke müssen wir hinkriegen.“ – Interview mit dem Koblenzer Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig (Teil 1)

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Vor 14 Jahren ist das Obere Mittelrheintal Weltkulturerbe geworden. Ich will wissen, was der Titel mit der Region gemacht hat. Und was die Region aus dem Titel gemacht hat. Darum habe ich mich mit dem Koblenzer Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig getroffen. Als Kulturstaatssekretär war er wesentlich dafür verantwortlich, dass die Unesco den Titel an die Region vergeben hat. Mit ihm habe ich über die Herausforderungen für das Tal geredet, über die Buga 2031 – und über das Wetter.

Tal toTal abgesagt nach Unwettern – Das sind die Gründe

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Auch ich hatte mich schon drauf gefreut und wäre gerne bei Tal toTal dabei gewesen. Aber nach den teilweise verheerenden Unwettern am Mittelrhein ist die Großveranstaltung Tal toTal abgesagt worden. Gesperrte Bahnstrecken, das Risiko neuer Unwetter und die in Einsätzen gebundenen Sicherheitskräfte: Am Ende kam zu viel zusammen. Die Veranstaltung ist nicht ordnungsgemäß durchführbar. Auch eine Wiederholung in ein paar Wochen ist nicht möglich, erklärte eine hörbar geknickte Organisatorin Claudia Schwarz im Gespräch.

Der Flutmontag von Oberheimbach – Protokoll einer Dorfkatastrophe

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Der Schrecken des Morgens vom 30. Mai sitzt vielen Oberheimbachern immer noch in den Knochen. Nach starken Regenfällen waren Teile des Ortes überflutet worden. Vergangene Woche hatte darum die Ortsverwaltung zu einem Helferfest eingeladen, um sich bei den Freiwilligen Helfern, den Rettungskräften und den Betroffenen für ihren Einsatz zu bedanken. Ich war auch dort und habe mich mit denen unterhalten, die den Unwettermorgen erlebt haben. Aus ihren Erzählungen ergibt sich diese Chronik der Flutkatastrophe.

„Als Fremder kann man auch mal den Finger in die Wunde legen, ohne dass es wehtut.“ – Wie Gerd Kesten nach Kestert kam und Vorsitzender des Heimatvereins wurde

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Manchmal braucht es nur einen kleinen Schubser, um etwas Großes ins Rollen zu bringen. Gerd Kesten ist ein ehemaliger Oberstaatsanwalt aus Schleswig-Holstein. Seit drei Jahren lebt er am Mittelrhein in Kestert (die Namensähnlichkeit ist purer Zufall). Im Interview erzählt der “Zugezogene”, wie er in kurzer Zeit Gründer und Vorsitzender des Kesterter Heimatvereins wurde, und welche Rolle eine Kirsche dabei spielt.

Ist das Welterbe, oder kann das weg? – Ein Diskussionsbeitrag

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Am ersten Sonntag im Juni feiern alle Welterbe-Stätten in Deutschland den Welterbetag. Auch im Oberen Mittelrheintal gibt es zahlreiche Veranstaltungen dazu. Das Welterbe feiert sich selbst. Muss auch mal sein. Kaum eine Diskussion, ob es nun Brücke, Buga oder Windräder sind, bei der nicht sofort die Unesco-Karte gezückt wird: “Achtung: Welterbe!” Drei persönliche Begegnungen dazu.

Mein Besuch auf der Buga 2031. Eine Vision.

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Oberwesel Kulturhaus, 19. Mai 2016. Ich sitze auf der Pressekonferenz zur Buga 2031. Ja, genau 2031! Das ist noch ganz schön lang hin. Aber an den Mikrophonen ist man sehr optimistisch, dass das klappen wird. Während die Herren um Innenminister Roger Lewentz wortgewaltig ihrem Tatendrang Ausdruck verleihen, schweifen meine Gedanken ab. Das Kopfkino fängt an zu rattern. Heute im Programm: Die Buga-Vision 2031.

Wie ich eine Einladung nicht ablehnen konnte, eine alte und eine neue Mittelrheinweinkönigin traf und Ben Becker barfuß sah.

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Endlich habe ich die Schlüssel zur Sooneck erhalten und ein paar erste Sachen dort untergebracht. So langsam fühle ich mich angekommen im Mittelrheintal. Zeit, die Eindrücke der letzten Tage zu verarbeiten. Denn die Vorwoche zum Burgenblogger war schon mal ein guter Vorgeschmack auf das, was ich mich in den kommenden Wochen und Monaten (hoffentlich) erwartet. Viel Spaß, viele nette Leute, aber auch eine große Herausforderung.

Gegenangriff zum Siffgate

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Kein Inselfest, sondern eine Demonstration soll das werden, was Jutta Reiss am Samstag auf der Pfalzgrafenstein plant. Eine Künstlerin aus dem Mittelrheintal ergreift jetzt die Initiative – und versammelt Kunst und Kulinarisches am Wahrzeichen der Region

Die Frau hat Kraft, klar. Das ahnte ich bereits, als ich mit Jutta Reiss für einen Blogbeitrag zum Welterbetag ihre Kunstwerke die Treppen hochhievte. Die kleine zierliche Frau ist ein Energiebündel. Dass sie aber derart viel Kraft hat, das kann ja keiner ahnen. Die Künstlerin organisiert gerade eine Veranstaltung: Am kommenden Samstag, 1. August, soll die „Lebensader Rhein Flagge zeigen“, wie sie es formuliert. Über 20 Gastronomen und Winzer treffen sich auf der Pfalzgrafenstein. Jeder bringt einen weißgedeckten Tisch und Essen mit. Es gibt Kulinarisches und Kunst – und es zeigt sich das ganze Potenzial des Mittelrheintals. Ich war reichlich begeistert, als Jutta Reiss mir neulich davon erzählte. Auch wenn sich ihre Stimme dabei etwas überschlug. „Es ist uns allen ein Bedürfnis. Auch wenn es die reinste Kanufahrt auf einem Hochgebirgsbach ist, in solch kurzer Zeit eine Produktion in dem Umfang zu organisieren“, meint sie.

Jutta Reiss auf der Pfalzgrafenstein

Reiss sieht die Aktion als Gegenangriff zum Siffgate und erfüllt mir damit einen heimlichen Wunsch: Eine Feier, die ich zur offiziellen Halbzeit der Burgenbloggerei geplant hatte, wird es nicht geben. Nun aber das, wie schön! Jutta Reiss hat es geschafft rechts- und linksrheinische Angebote zu verbinden und sogar das Wasser-und Schifffahrtsamt überzeugt. So wird es Wein und Kunst und Musik der Gruppe Ranunculus geben. Der Fährmann wird gut zu tun haben, alle rüber zu holen (trotz Niedrigwassers?). Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung über Facebook notwendig.

Grenzgebiete

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Wenn eine einstige Schmugglergegend schon so aussieht, wie der Hals einer Weinflasche, dann kann ein Ausflug dorthin nur lustig werden. Der Freistaat Flaschenhals ist ein historisches Kuriosum im Mittelrheintal. Und allemal einen Schluckauf wert.

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Weinwanderung durch den Freistaat Flaschenhals, im Hintergrund aufgegebene Weinhänge

Bei 36° Grad ist die Schmugglerzone heute ohne Schatten. Auf einer Wanderung durch die Weinberge der Familie Nies ist es also notwendig sich regelmäßig Flüssigkeit zu zu führen. Und da alle der rund 45 Mitwanderer am Erhalt des Weinbaus in den Steilhängen interessiert sich, muss es natürlich das lokale Produkt sein. Aus heimatpflegerischen Gründen, versteht sich. Sechs Verkostungen und eine ganze Menge historisches Wissen bekommt man hier an einem Tag. Und ganz nebenbei einen Schwipps.

Bratwurstzwerge und Bürgermeister

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Seepferdchen, Schwimmflossen und Streuobstkoordinatoren: Ich lasse mir mein neues Zuhause von seinen Herrschern erklären. Mein Bürgermeister-Bericht.

Das Mitterheintal ist ein Ort des Obskuren. Rund um die Loreley verschwand vor Kurzem ein ganzer Wald. Der Niederheimbacher Bratwurstzwerg hat plötzlich Flossen. An diesem Sonntag darf hier keiner Auto fahren. Und von oben sieht das Welterbe-Gebiet aus wie ein Seepferdchen. Aha. Um so eine Region besser zu verstehen, muss ich sie mir erklären lassen. Deshalb war ich neulich zu Besuch bei Bürgermeistern.

Davon erzähle ich meinen Enkeln

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Die zehn besten Dinge, die allein diese Woche passiert sind? Reichen bis zur Rente! In der Luft, zu Wasser, auf der Straße. Am laufenden Band erlebe ich hier so viel Verrücktes, davon werde ich eines Tages meinen Nachfahren erzählen.

Wenn ich dann in meinem Schaukelstuhl sitze, aufs Wasser schaue (vielleicht auf den Rhein?) und mir das Gebiss zurecht ruckele, werde ich sagen: „Wisst ihr, Kinder, damals hat die Omma für ein halbes Jahr auf einer richtigen Burg gewohnt und da ist Folgendes passiert…

1521911_1000503879961038_5406609175573202674_n1. … Ich habe eine Gruppe gegründet, die in kürzester Zeit über 1000 Mitglieder gefunden hat. Ich freue mich, dass in der Gruppe „Du weißt, du kommst vom Mittelrhein, wenn…“ jetzt Eissorten und Ortsschilder diskutiert werden. Es werden Fotos von grüßenden Ordensschwestern und platzenden Feuersalamandern geteilt. Es wird erklärt, was Krotze ist. Einer hat jetzt sogar einen Aufkleber entworfen. Das Beste: Ich halte mich da ganz raus. Moderiert wird die Gruppe von lokalen Admins. Die vermehren sich jetzt von alleine. Ich bin Fan!

Die freundliche Ethnologin

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Seit einigen Wochen beobachte ich dieses Tal. Mir fallen viele kleine Dinge auf, die ich hier teile. Am Ende dieses Textes will ich ein Experiment wagen: Du bist Mittelrheiner, wenn…

Was gibt es über das Mittelrheintal zu erzählen, außer all dem, was neulich in der FAZ stand? Wenn man genau hinschaut, sieht man Strukturen, mal große Gräben, mal kleine Hubbel. Wie eine Forscherin versuche ich meine Umgebung zu beschreiben. Geleitet von der Frage: Wie würden Aliens das Mittelrheintal sehen?

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Am Bacharacher Rheinstrand: Enge und Weite. Charme und Siff. Die alle wohnen hier. Und wer noch?

Von oben betrachtet: Die Orte am Mittelrhein sind Bandwurmdörfer. Sie ziehen sich wie Kaugummifäden wahlweise an der Bundesstraße oder am Rheinufer entlang. Das sorgt für Entzerrung. Und verhindert Ortskerne. Die Häuser stehen nicht beieinander, sie reihen sich hintereinander auf. Eine Dorfmitte erkennt man kaum. Stattdessen gibt es T-Kreuzungen. Ein Bürgermeister sagt: „Am Mittelrhein gibt’s kein Miteinander“. Wenn es hier Wachstum gab, dann nicht in konzentrischen Kreisen, sondern stets in Bandwurmrichtung.

Mehr Liebe zum Siff

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Wie ich die Landtagsdebatte über mein #Siffgate-Interview verfolgte und mir im Wald ein paar Gedanken über das Tal machte

Herrjeminee, jetzt haben wir die Sache mit dem #Siffgate aber durchdekliniert, oder? Ich war sehr amüsiert über die Hitzigkeit der Debatte im Landtag und habe hier die besten Szenen zusammen geschnitten. Ab Minute 10 spricht Walter Schumacher (und vergleicht mich mit Placido Domingo!). Ich habe mir erlaubt die einstündige Debatte zu straffen, wer es in voller Länge sehen will, findet es hier:

Währenddessen habe ich mir beim Wandern im schönen Soonwald Gedanken gemacht, was man – von politischer Reflexzonenmassage mal abgesehen – noch aus der Debatte mitnehmen könnte. Es ist doch so: Als Burgenbloggerin will ich ja nun auch nicht durchs Mittelrheintal laufen, jeden Kieselstein umdrehen und dann sagen: „Guckt mal, da drunter ist Dreck!“ Mancherorts gibt es hier im Mittelrheintal echt was zu tun, darüber diskutieren meine Blogleser ja gerade sehr fleißig auf allen Kanälen. Mir kam aber auch der Gedanke: Es muss ja nicht immer alles picobello sein. Wie wär’s mit ein bisschen mehr Liebe zum Siff?

Man wird doch wohl noch…

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Heute Mittag noch nichts vor? Wie wäre es ab 14 Uhr mit einer Runde Landtags-Livestream? #Siffgate ist jetzt Drucksache. Der „Mister Welterbe“, Kulturstaatssekretär Walter Schumacher, steht heute tatsächlich in einer Aktuellen Stunde im rheinland-pfälzischen Landtag Rede und Antwort. Vorwurf der Opposition nach Burgenblogger-Interview: „Image-Schädigung des Weltkulturerbes Mittelrheintal durch den Beauftragten der Landesregierung für das Weltkulturerbe“

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Karikatur mit freundlicher Genehmigung von www.Hannes-mercker.de / www.facebook.com/hmercker

Bis dahin noch drei Leseempfehlungen für mein geschätztes Digitalpublikum: Nachdem ich die aktuelle Entwicklung zum Thema #Siffgate vergangene Woche hier zusammengefasst hatte, gab es folgende lesenswerte Beiträge:

Ein Interview und seine Geschichte

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Ich rufe in den Wald hinein – und es brüllt zurück. Die überraschende Resonanz auf einen Burgenblogger Beitrag: Ein #Siffgate-Storify

Es ist eine helle Freude zu sehen, wie viel Aufmerksamkeit dieser gutgelaunte Blog gerade erfährt. Ich bin stolz zu sagen: Kluge Leser seid ihr, sind Sie alle – munter wird hier diskutiert! Dass das Mittelrheintal müde sei, kann man wirklich nicht behaupten. Das zeigt sich jetzt an einem meiner Beiträge: Als eine meiner ersten Amtshandlungen habe ich Anfang Mai den Welterbe-Beauftragten interviewt. Im Gespräch auf der Burg Sooneck hat Kulturstaatssekretär Walter Schumacher mit mir ganz offen über Licht und Schatten im Mittelrheintal geredet. Jetzt fordern manche seinen Rücktritt. Die einen nennen es Scoop, die anderen finden es untragbar. Hier habe ich die Geschichte hinter der Geschichte zusammen getragen:

Steeger Fellpflege

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Ja, es wurde viel gemäht beim Aktionstags „Mähen und Streichen“ in Bacharach-Steeg

Ein Dorf putzt sich. Und seine Seele. Warum neulich 30 Freiwillige in Bacharach-Steeg die Wege freigeräumt haben. Und dabei die Grenzen einer Gemütsgemarkung überwanden

Wir hören hier kein Nein“, diesen schönen Satz sagt Nicole Lazar, wenn man sie fragt, wie sie die vielen Ehrenamtlichen zum Putzen und Aufräumen motiviert hat. Überreden musste sie keinen, es machen einfach alle mit, wenn die 37-Jährige ruft. Gut 30 Ja-Sager hat sie am Wochenende zusammengetrommelt. Für die Aktion „Mähen und Fegen“ in Bacharach-Steeg.

Der Aktionstag ist Teil eines Programms, dass sich die Dorfbewohner selbst verpasst haben. „Zukunftsfähiges Steeg – In Steeg wohnen und leben“ ist der sperrige Titel. Ein Blogleser hatte mich auf den Termin hingewiesen, ein Kommentator hatte sogleich spöttisch darunter vermerkt: „Was soll denn noch alles gemäht werden?“ Das klang für mich nach einer interessanten Gelegenheit, irgendwo zwischen Putzwahn und „Unser-Dorf-soll-schöner-werden“-Singsang etwas über die Menschen hier zu lernen. Also habe ich mich auf den Weg gemacht heraus zu finden, warum die Steeger so fleißig gruschteln, hacken und mähen (vom Streichen hab ich nichts gesehen).

„Aber hier leben, nein Danke“

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Eine Lektion in Gastfreundschaft: Wie ich mich seit 13 Tagen mittenrein stürze ins Mittelrheintal, wie ich hier willkommen geheißen werde und wie verrückt die ersten Reaktionen auf den Burgenblog sind. Und warum ich plötzlich Regenbogenfotos poste – Himmel!

Man hatte mich vorher gewarnt, die Leute hatten gesagt: Es wird nicht leicht werden. Aber damit hatte ich nicht gerechnet. Hätte ja keiner ahnen können, dass es hier so… schön wird.

Bevor ich ins Mittelrheintal gezogen bin, waberten drei Sätze durch meinen Kopf. Mahnungen, Warnungen, Befürchtungen. Den ersten hörte ich am Telefon, als ich im Tal anrief. „Da wollen mer doch erstmal schauen, was mer uns da für eine Laus in den Pelz gesetzt haben mit Ihnen!“ Ich lachte laut – und schluckte leise. Ein herzliches Willkommen klang irgendwie anders. Der zweite Satz kam in Variationen zu mir: „Erwarten Sie nicht, dass wir Ihnen hier den roten Teppich ausrollen“, sagte einer. Andere formulierten so: Die Menschen da am Mittelrheintal können stoffelig sein, räudig gar. Die brauchen ein bisschen zum Warmwerden. Das sind Eigenbrötler. „Oha“, dachte ich. Der dritte Satz wog am Schwersten: „Unterschätzen Sie nicht die Wirkung, die so eine Burg auf Sie haben kann. Das sind wirklich dicke alte Mauern…“

Lärm macht krank – und gesellig

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Wie ich eine Oberweseler Bürgerinitiative besuchte und bei Wein und Wurst einen Abend lang Plakate ausmalte. Alles zur Vorbereitung auf die große Bahnlärm-Demo morgen in Koblenz – zu der die Protestler aus dem Mittelrheintal freilich mit der Bahn anreisen.

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Bürgerwut auf Baumarktfolie: Plakatemalen für die Bahndemo

Die zwei wichtigsten Utensilien hatte ich binnen Sekunden in der Hand: rechts einen Farbpinsel, links ein Glas Wein. Lachend sagte Harald Steppat, der Chef der Bürgerinitiative Oberwesel22, zu mir: „So ist das hier, Frau Schober, bei uns gibt’s zu allem erst mal ein Gläschen Wein. Auch zum Bahnlärmprotest.“ Na, dann Prost!

Angekommen, um zu schreiben

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Wie ich mit Ach und Krach auf die Burg Sooneck zog und warum ich mit der Loreley noch eine Rechnung offen habe. Wie ich meine erste Runde durchs Mittelrheintal drehte und warum hier früher mehr Lametta war.

Ich bin verliebt. Wirklich. Es ist ein bisschen billig, das jetzt schon zu sagen. Aber ich habe mich ratzfatz verguckt ins Mittelrheintal. Jetzt bin ich seit knapp zwei Tagen auf der Burg Sooneck. Es ist verrückt, so viel Neues. Meine Gedanken sind so unsortiert wie meine Sockenschublade. Aber ich schulde meinen Lesern Zeilen. Also halte ich kurz inne beim Kistenauspacken und Staunen. Setze mich mit einem Glas Weißwein an den Burgenblogger-Schreibtisch mit famosem Rheinblick. Und biete folgende Traumreise an:

Sehnen Sie sich nach Abenteuer? Nach Adrenalin in den Adern? Dann verlassen Sie einen Ort, den Sie lieben. Fahren Sie mit einem voll beladenen Laster in eine fremde Gegend. Fahren Sie rückwärts den Steilhang einer Burg hoch. Im Zickzack. Schalten Sie zu spät in den ersten Gang. Bedenken Sie in diesem Moment, dass Sie von nun an hier auf dieser Burg im Wald leben werden. Bedenken Sie ebenfalls genau in diesem Moment, dass jeder Ihrer Fehler im kommenden halben Jahr genau registriert werden wird. Versuchen Sie das Qualmen des Motors zu ignorieren. Auch das Quietschen der Reifen, den Rollsplit unter den Rädern. Und ganz wichtig: Lächeln Sie dabei in all die Kameras, die durch die Frontscheibe auf Sie gerichtet sind!

Ein Traum. So war meine Ankunft auf Burg Sooneck.

Rheinland-Pfalz/ Jessica Schober, zieht am Freitag 01.05.2015 auf der Burg Sooneck bei Niederheimbach (Landkreis Mainz-Bingen) ein. Die Burg Sooneck, auch Saneck oder Sonneck bzw. frueher Schloss Sonneck genannt, ist eine Hangburg im oberen Mittelrheintal. Sechs Monate lang wird Jessica Schober (27) im Sommer 2015 auf der Burg Sooneck leben und berichtet im Internet auf www.burgenblogger.de ueber das Leben im Mittelrheintal. Foto: Sascha Ditscher
Umzug auf eine Ritterburg? Rückwärts, im Zickzack den Hang hoch? Kinderspiel… (Foto: Sascha Ditscher)

Das Ende einer Fernbeziehung

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