Die Loreley ist nur der Anfang – Mein Kommentar zum Start der Umgestaltung des Plateaus

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Wird auch Zeit, dass da jemand mal sauber macht: Freiwillige Helfer schaufeln Sand auf dem Loreley-Plateau weg, damit die Bauarbeiten beginnen können.

Das Loreley-Plateau und dieses Blog haben eine lange und innige Beziehung, wie treue Leser wissen. Ehrensache, dass ich darum zum symbolischen ersten Spatenstich zur Umgestaltung der Landschaft auf dem berühmten Felsen gefahren bin. In den nächsten zwei Jahren soll dort ein Park entstehen, der die Loreley zurück in die “Erste Liga der deutschen Touristenattraktionen” bringen soll (alle Redner bei der Veranstaltung). Es gibt aber noch einen anderen Grund, warum es wichtig ist, dass da oben kein Mist gebaut wird.

Einer meiner früheren Chefs in Köln hat mal einen schönen Satz gesagt. Der Mann ist Schwede und sprach oft englisch mit uns, deswegen will ich ihn auch so zitieren: “Sometimes, it’s not important what you change. It’s important, that you change.” Das klingt nach McKinsey-Beratersprech. Aber, und das hat McKinsey mit der Bibel und Glückskeksen gemeimsam, hinter einem einfachen Satz steckt manchmal eine tiefere Wahrheit. Um verkrustete Strukturen aufzubrechen, braucht es manchmal einen Anfangsimpuls. Eine Initialzündung. 

Denn genau das ist diese Plateau-Umgestaltung für den Mittelrhein: Ein Anfang. Nicht weniger. Aber auch nicht mehr. Innenminister Roger Lewentz hat zu mir nach dem Spatenstich im Gespräch gesagt: “Es ist ein Lackmustest.” Wenn die Loreley-Umgestaltung gelingt, man im Budget bleibt und den Zeitrahmen einhält, dann hat man gezeigt, dass man es ja doch kann am Mittelrhein. Über verschiedene Institutionen und Interessengruppen zusammenarbeiten. Was Großes anpacken und erfolgreich zu Ende bringen. Das wäre gerade für eine mögliche Buga 2031 ein wichtiges Signal. Sollte das Obere Mittelrheintal wirklich den Zuschlag dafür erhalten, müssen in den nächsten 15 Jahren noch mehr Loreleys entstehen. In der Vorstudie ist die Rede von acht(!) Drei-Sterne-Projekten, die umgesetzt werden sollen. Es kommen noch mehr Veränderungen auf die Region zu. Besser, die Menschen gewöhnen sich dran.

Exakt wie dieses Modell wird die neue Loreley nicht aussehen. Denn: Es ist nur ein Modell.
Exakt wie dieses Modell wird die neue Loreley nicht aussehen. Denn: Es ist nur ein Modell.

Deswegen ist es so wichtig, dass dort oben kein Mist gebaut wird. Wird aus der Loreley was richtig Gutes, wird das einen großen Vertrauensschub bringen, dass man auch eine Buga hinkriegen kann. Umgekehrt: Wird dieses Projekt versenkt, werden die Zweifler Oberwasser kriegen. Ich will nicht so weit gehen zu behaupten, dass die ganze Buga 2031 an einer erfolgreichen Loreley hängt. Aber mit Sicherheit wird sich dort oben entscheiden, in welchem Klima eine Buga organisiert wird.

Was den Entwurf angeht, bin ich der Meinung: Es ist gar nicht so wichtig, was da oben jetzt entsteht. Ich habe mit einem Landschaftsarchitekten gesprochen, der wesentlich am Vergabeverfahren beteiligt war. Er kennt alle Entwürfe, die eingereicht worden waren und sagte mir: “Da waren viele sehr gute Konzepte dabei.” Für eins musste man sich halt entscheiden. Was da oben passiert, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass etwas passiert. Für “Hätte, wenn und aber” ist es jetzt zu spät. So, wie ich das sehe, ging dieses Verfahren sehr lange. Es gab mit Sicherheit genug Möglichkeiten, sich in den Prozess einzubringen.

Ohnehin ist es immer schwer, sich an Hand von Modellen, Planzeichnungen und Computergrafiken vorzustellen, wie die neue Loreley wirklich mal aussehen wird. Ich bin mir ziemlich sicher: Wenn das Dingen einmal fertig ist, werden viele von denen, die jetzt noch schimpfen, da hoch gehen und mit brummiger Stimme feststellen: “Ist ja doch ganz nett geworden.” Genauso sicher: Ein paar werden übrig bleiben und immer noch sagen: “Früher war alles besser.” Den Satz allerdings hat mein Chef von damals nie gesagt. Und aus einem Glückskeks hab ich ihn auch noch nie gezogen.  

57 Kommentare

  • Jo says:

    Scherzhaft: Die 6 Phasen einer Planung:
    – Begeisterung
    – Ernüchterung
    – Chaos/Panik
    – Suche nach Schuldigen
    – Bestrafung der Unschuldigen
    – Auszeichnung der Unbeteiligten

    Alles fängt dann oft mit solchen Sätzen an, wie im Einleitungskommentar beschrieben:
    „Es ist gar nicht so wichtig, was da oben (Anm. Loreley) jetzt entsteht…. Was da oben passiert, ist zweitrangig. Wichtig ist, dass etwas passiert.“

    Hoffen wir, dass alles gut geht. Wenn nicht, dann „passiert“ halt was neues. Es bleibt uns ja soviel Zeit (Ironie aus)

    [PS zum Vorgängerkommentar: Mittelrheinbrücke(n) müssen kommen. Das Tal muss zusammenwachsen. Dennoch gibt es viele weitere Baustellen und die Frage nach dem Plan „B“ ist richtig gestellt.]

  • Lichtenthäler says:

    Biergarten auf dem Loreleyfelsen!

    Dieser Biergarten auf dem Loreleyfelsen ist der Gipfel der Blödheit und der Einfaltslosigkeit. Warum? Die Region steckt in einer tiefen Krise – nicht er seit heute oder vorige Woche. Ja, da muss man sich etwas einfallen lassen. Da kommt man dann auf der Politischen Ebene auf die Idee mit den „Großprojekten“ wie Loreley Platau und Rheinbrücke. Großprojekte sind der falsche Weg. Sie bringen mehr Verkehr in eine Region die seit langem schon am Verkehr zugrunde geht.
    Zurück zum Biergarten: Was hat ein „Biergarten“ kulturell in hier in dieser Region zu suchen? Nix!

    Zudem, was hier dann als Biergarten angeboten wird, hat mit dem Original nichts, aber auch gar nichts zu tun. Zu einem Biergarten nach dem Vorbild aus Bayern gehören diverse Zutaten. Die hat man der Einfachheit halber einfach weggelassen.

    Neuerdings werden in diversen Dörfern auf den Rheinhöhen „Oktoberfeste“ veranstaltet.

    Weil hier nichts Eigenständiges kreiert werden kann, bzw. mann will sich nicht den Kopf darüber zerbrechen, dann übernimmt man etwas von irgendwo, was da erfolgreich ist, hierher aber überhaupt nicht passt.

    Auf dieser mentalen Ebenen beginnt des Problem. Da kann man Großprojekte bauen wie man will. Es greift nicht auf Dauer.

    Zudem haben diese Großprojekte einen schönen Vorteil. Man muss selbst nix machen. Es wird gemacht.

    So richten sich alle Hoffnungen auf die BUGA in mehr als 15 Jahren. Was passiert in der Zwischenzeit. Man wartet auf die BUGA.

    Dann kommt noch die Frage auf, wie sieht der Plan B aus, wenn die Buga nicht kommt, was ja nicht abwegig ist. Von einem Plan B habe ich noch nichts gelesen.

    Dann sind dann 15 Jahre herum und das Mittelrheingebiert steht wieder da wie vor 15 Jahren.

    Möglicherweise gibt es aber dann die Rheinrücke, an der engsten Stelle des Tales, da wo der „Romantische Rhein“ seinen Ursprung hat. Die bringt vor allem, wenn Sie überhaupt etwas bringt, mehr Verkehr. Davon gibt es heute schon mehr als genug.

  • Otto Schamari says:

    Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz hat 1997 die RHEINTAL-CHARTA beschlossen.In der Präambel heißt es:“Unsere Umwelt ist vielfältig bedroht.Ständig wird sie verplant und über Gebühr in Anspruch genommen.Sie ist aber nicht vermehrbabar.Menschen,Pflanzen und Tiere sind auf eine intakte Natur angewiesen.“
    Ich kann nicht verstehen, wie ein solch bedeutsamer Verein(gegründet 1906) bei einem solchen
    massiven Eingriff in den Naturhaushalt(130 Bäume werden gerodet, Fels freigelegt) der Loreley
    nicht Einspruch erhebt.
    In der von der Sgd.Nord eingesetzten Preisgericht zur Auswahl der Sieger im Planungswettbewerb sowie in der Lenkungsgruppe war der Verein nicht eingeladen.

  • Peachi says:

    Ich weiß nicht, was soll es bedeuten….
    Ich verstehe die Pläne der Neugestaltung nicht. Vor allem erschließt sich der Sinn keineswegs für mich. 16000 Besuchern im Jahr wird ersatzlos die Übernachtungsmöglichkeit an diesem mystischen Ort genommen. Menschen, die auch ihr Geld in die Region brachten. Existenzgrundlage für viele.
    Wenn überhaupt, so hätte es anders herum laufen müssen. Übernachtungsmöglichkeiten schaffen, ein gastronomisches Angebot an der Spitze aufbauen, denn Menschen möchten den Rhein sehen, und nichts anderes, und dann erst abreißen und die Neugestaltung des Geländes durchführen.
    Heute war ich auf der Loreley. Es war ein ziemlicher Trubel dort, was sicher auch dem Mittelaltermarkt zu verdanken war. Ich ging auf die Felsenspitze um diese besondere Atmosphäre nochmals auf Fotos festzuhalten. Auch weil ich persönlich nicht daran glaube, diesen Ort nochmals so mystisch, naturnah und vor allem mit so vielen Mensch erleben zu dürfen. Ich hoffe für mich und die Menschen in der Region, dass das Vorhaben, welches nicht wirklich durchdacht und bis zum Ende durchgeplant ist, gelingt. Denn auch ich wohne hier und habe viel Zeit dort verbracht. Aber, ich wiederhole mich, ich glaube leider nicht daran.
    Eine Aussage wie: „es ist egal was passiert, Hauptsache es passiert was“, macht mich schon fast wütend. Es sind die Menschen der Region, die verlieren, wenn dieses Projekt misslingt, abgesehen von den Steuerzahlern. Meiner Meinung nach müssen auch nicht immer alle Fördergelder angenommen werden um einen Ort auf eine so irrsinnige Art umzugestalten.
    Und sind wir mal ehrlich, eine Stadt wie Sankt Goarshausen, die wirklich heruntergekommen ist und wenig Übernachtungsmöglichkeiten bieten kann, weil die Kapazitäten hierfür einfach nicht gegeben sind, können 16000 Übernachtungen im Jahr nicht auffangen.
    Eine dramatische Entwicklung die sich da abspielt.
    Was eine Beteiligung an Entscheidungen angeht, eine Möglichkeit der Information vorab, so war dies sehr rar gesät Herr Meyer.
    Viele Menschen hier wußten nicht einmal, dass etwas auf der Loreley geschehen soll, bis zum Spatenstich. Mir drängt sich eher der Verdacht auf, dass Informationen bewusst zurückgehalten wurden, nur darüber berichtet wurde, was berichtet werden musste.
    Und bei allem Respekt, die Rhein Zeitung abboniere ich schon lange nicht mehr, da ich mich durch diese Zeitung als Bürger nicht gut informiert fühle. Dies ist mein persönliches ganz subjektives Empfinden.
    Dennoch habe ich mir sämtliche Artikel im Bezug auf die Loreley durchgelesen und mit großem Kopfschütteln festgestellt, dass ich für mich die richtige Entscheidung getroffen habe mich gegen dieses Blatt entschieden zu haben.
    Manchmal Frage ich mich wirklich woher die Journalisten ihre Informationen ziehen. Quellen der Information fehlen mir meist gänzlich. Statistiken, Umfragen und ähnliches sind nicht vorhanden.
    Worte und Aussagen werden verdreht, damit sie besser ins Bild passen.
    Herr Meyer, wo sie die Journalisten doch so gut kennen, so richten sie ihnen meinen Gruß aus. Herr Jöckel liest ja auch mit, wie ich gesehen habe.
    Bitte berichten sie objektiver, gerade auch in Bezug auf Kritiken. Der Gruppe aus dem Saarland ging es nie darum, dass alles so bleibt wie es ist, was sie auch immer wieder betont haben. Als Quelle nehme ich hier den Bericht des SWR, der wirklich gut und objektiv war und alle Seiten zu Wort kommen ließ. Ihren Bericht auf Fakten baute. Ja, das fehlt mir bei der Rhein Zeitung.
    Wenn Sie hieran arbeiten, dann können Sie auch mich wieder als freudigen Leser gewinnen. Und aus Gesprächen weiß ich, dass es vielen anderen Lesern auch so geht und ich nicht alleine mit meiner Meinung stehe.

    • Betrachtet Euch die Neugestaltung des Drachenfelsplateaus bei Königswinter.Die gleichen Planer wie für das Loreleyplateau.Alles ohne die viel gepriessene Rheinromantik für das wir hier bekannt sind-nüchtern, kahl und technokratisch- gestaltet.Das hat jeder Städter weltweit aus den Ballungszentren jeden Tag um sich.Das entspricht nicht der Erwartung unserer Rheintouristen.
      Auch hier beim Drachenfels gabe massive Proteste.
      http://www.5b-bonn.de/neugestaltung-des-drachenfelsplateaus

      http://www.bund-nrw.de/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/bund-gewinnt-naturschutz-klage-1/

    • Jo says:

      Herr Schamari, auf dem Drachenfelsplateau bin ich selber schon gesessen. Das man dort gastronomisch vorne am Plateau verweilen könnte gefiel uns sehr gut. Auch das es einen großen Platz gab, der anderen Menschen außerhalb der Gastronomie zur Verfügung stand wurde sehr gut angenommen. Man traf sich dort „vorne“. Familien, Paare etc. Das alte Gebäude am Plateau wurde renoviert, ABER erhalten und mit einem modernen Anbau versehen. Mir gefiel das. Modern und dennoch alte Bauten erhalten. Sicherlich auch eine individuelle Geschmacksache, aber das Gebäude zuvor sah viel schlimmer aus. Googeln Sie mal. Grundsätzlich bin ich auch gegen den jetzigen Umbaupläne auf der Loreley. Die Gastronomie an der Spitze soll ganz weg, eine Schlucht, dessen Sinn einem nicht erschließt (besonders nun ohne die unnötigen Kristalle nur halb geplant) und der Rückbau von weiteren Gebäuden ( Jugendherberge etc) ist nicht nachzuvollziehen. Es herrscht auf der Loreley auch eine andere Mystik als auf dem Drachenfels. Insofern bin ich Ihrer Meinung. Auf der Loreley könnte was anderes entstehen. Etwas was zur Loreley passen würde! Modernisierung ja, aber im Bestand! Und es ist soviel mehr Platz auf dem gesamten Loreley-Areal. Der Drachenfels ist dagegen eher klein.

    • Jo says:

      Interessant und notwendig wäre es meiner Meinung nac, auch einmal zu betrachten wieso auf den Drachenfels 450.000, die Loreley 300.000 und zum Niederwalddenkmal 1.800.000 Besucher kommen.

    • Lichtenthäler says:

      Ich bin da ziemlich nahe an der Meinung von Peachi! Ich meine auch, dass die Rheinzeitung ein Teil des Problems ist. Nebenbei: Vor 1 Jahr, an einem wunderbaren, sonnigen Wochentag im Sommer, bin ich mit Fahrrad von Oberwesel über Weisel zu Loerley gefahren. Dort angekommen habe ich mich auf die Terrasse des Restaurants gesetzt, so gegen 16:30. Der Anblick im Rheintal konnte nicht schöner sein.
      An diesem wunderbaren Tag waren rund 11 Leute auf der Terrasse, einer davon war ich, dann waren noch 3 weitere Gäste und weitere 7 Herren die wohl der Gemeinderat einer umliegende Gemeinde darstellten.
      Jetzt frage ich mich warum jetzt mehr Menschen den Felsen besuchen wollen, wenn da jetzt dieses Projekt aufgezogen werden soll?

  • Zu Rainer Zeimentz: Ich wundere mich eher über Ihren Umgangston. Warum gehen Sie Herrn Sarther so an? Dessen Beiträge mögen kritisch sein, aber er äußert m.E. nachvollziehbare Bedenken, dass das Projekt scheitern kann, wenn die Planung nicht durchdacht ist, Daran ist nichts verwerflich und Schmähungen und Unterstellungen sehe ich in den Kommentaren Laird Alexander Sarthers nicht.

    • Rainer Zeimentz says:

      Und welchen Grund gibt es heute, den Machern zu unterstellen, dass sie ihre Aufgabe nicht lösen? Es ist billig, einfach mal anderen Unfähigkeit zu unterstellen. Und ich sehe keinen Grund für diese Unterstellung. Haben sie Gründe?

    • Noch einmal: Außer Ihnen redet hier niemand von Unterstellungen. Und wer spricht von Unfähigkeit? Sie bringen hier eine unnötige Schärfe in die Diskussion. Bleiben Sie bitte sachlich.

    • Rainer Zeimentz says:

      …bis hierher haben wir dann wohl unsere Standpunkte ausgetauscht…. Sollten Sie dennoch einmal konkrete Gründe nennen können, warum das Projekt scheitern sollte, dann können Sie sich ja gerne melden. Bis dahin gehe ich mal davon aus, dass es heute jedenfalls keine gibt.

    • Gründe für die vorhandene Skepsis sind doch im Laufe der Diskussion hinreichend benannt wurden. Die mit dem Besucherzentrum gemachten Erfahrungen geben beispielsweise verständlicherweise nicht gerade Anlass zu Optimismus. Aber – um nicht bei den möglichen Gründen für ein Scheitern zu verharren – aus den Erfahrungen kann man ja lernen. Hilfreich fände ich, das Loreley-Plateau über gute Shuttle-Verbindungen besser erreichbar zu machen. Vielleicht könnten lokale Taxiunternehmen eine Art Loreley-Pauschale anbieten, die unterhalb des üblichen Fahrpreises liegt, an der sie aber dennoch verdienen, wenn das machbar ist. Sollte es derlei Maßnahmen schon geben, wäre ich für dafür, die besser zu bewerben. Allein auf Besucher von außerhalb zu setzen, reicht m.E. jedenfalls nicht aus. Ich würde mir wünschen, dass das neue Plateau für Menschen aus nah und fern ein lohnendes (und erschwingliches) Ausflugsziel wird. Die Bevölkerung vor Ort sollte mitgenommen werden und beim Lesen der Beiträge habe ich den Eindruck, als fühlten sich manche außen vor gelassen. Ich denke schon, dass sich alle hier Lebenden einen Erfolg wünschen. Schließlich wären sie es, die die Folgen eines Scheiterns mitzutragen hätten, weil den ohnehin klammen Gemeinden ein weiterer Haufen Geld fehlt.

    • Jo says:

      Herr Zeimentz (Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V.?), Sie fragen hier in die Runde wieso das Projekt scheitern sollte und möchten Gründe. Wenn Sie „persönlich“ der Ansicht sind, dass im Sinne der Loreley alles richtig geplant wurde, so müssen Sie diese Planung natürlich verteidigen. Engagieren Sie sich aber professionell in der Sache Loreley, dann prüfen Sie bitte nochmal alle möglichen Einwände der Bürger(-beteiligung) ab. Und es gibt einige und viele davon wurden hier schon einmal genannt.

      – Planung tlw. noch offen (offene Punkte sind Hotel, Kristalle, Nachhaltigkeit, Plan B?)
      – Auf Dauer keine gehobene Gastronomie am Ausblick zum Verweilen (z. B. Felsspitze)
      siehe dazu neues Restaurant am Niederwalddenkmal. Eine Meinung aus dem Web: „Super schone neue Gastronomie Konzept am Niederwald .. in einer sehr schönen Kulisse (Das „Vater“ Rhein Fluss vom oben zu sehen).
      – Wegfall Jugendherberge mit 16.000 Übernachtungen. Jugend der Welt nicht mehr auf der Loreley.
      – Kann die geplante Schlucht wirklich ein so starker Touristenmagnet werden oder engt diese Schlucht die Felsspitze nur weiter ein? Wie wirkt die Schlucht nun ohne Kristalle?
      – Zuviele Eigentümer auf der Loreley statt einem starken Träger (z. B. Land)
      – Kann auf Eintritt zum Plateau verzichtet werden, oder ist es weiter Gegenstand der Überlegungen
      etc. etc.

      Dann wäre schon mal was gewonnen………Danke!

  • Rainer Zeimentz says:

    Die Situation der Entscheider auf dem Loreleyplateau ist komplex und es gibt viele, zum Teil unabhängige Ursachen, die den Umbau ermöglichen und erzwingen.

    Auf dem Loreleyplateau geht es um drei Ziele, die nicht leicht zueinander passen:

    Erstens braucht die privat betriebene Konzertbühne eine sichere und moderne Infrastruktur und

    zweitens können seit Jahrzehnten ehemals private und verschlossene Geländeflächen mit dem Umbau für alle Besucher öffentlich zugänglich werden und

    drittens soll das bisherige (veraltete) Hotel verlagert werden

    URSACHEN
    Die Besucherzahlen auf dem Plateau (ohne Bühne) sind seit Jahren dramatisch gesunken, die Loreley verliert Gäste und Ansehen und damit auch wirtschaftliche Kraft.
    Weite Bereiche sind nicht barrierefrei. Das ist heute eine Standardanforderung an Tourismusorte.
    Die Hotelbetreiber haben aus Altersgründen ihren Betrieb beendet; der Verein hat sich aus Altersgründen aufgelöst, die öffentlichen Bereiche wurden zuletzt 1999 modernisiert.
    Die Bühne arbeitet mit dem neuen Betreiber wirtschaftlich erfolgreich und braucht gerade deshalb eine moderne Infrastruktur und ein neues Rettungskonzept für die steigende Zahl der Konzertbesucher.

    Über all das wird seit rund 4 Jahren in den lokalen Medien berichtet; die Modelle der Architekten wurden 2015 in der Region an mehreren öffentlichen Orten gezeigt, die Ausstellungen wurden öffentlich bekannt gemacht, Es fanden Bürgerversammlungen statt.

    BAUSTELLEN
    Aktuell gibt es die zwei getrennten Bauverfahren „Bühne“ (Stadt und Betreiber) und „Landschaftspark“ (Verbandsgemeinde). Zusätzlich gibt es den privaten Betreiber der Rodelbahn mit noch rund/etwa 25-28 Jahren Pachtvertrag.

    Freilichtbühne
    Eigentümer der Bühne ist die Stadt St.Goarshausen. Die Bühne liegt auf dem Gelände der Gemeinde St. Goarshausen. Der Bühnenpächter will und muss modernisieren, es soll u.a. mehr Plätze geben und die Rettungswege müssen verbessert werden. Diese Bauarbeiten laufen parallel zum Landschaftspark und haben mit diesem NICHTS zu tun.

    Besucherzentrum
    Eigentümer des Besucherzentrums (neben dem Eingang zum Konzertgelände) ist die Verbandsgemeinde. Dort wird es Veränderungen geben müssen, evt. wird ein Teil des Gebäudes später (nach 2018/19) für die Bühne benötigt und genutzt werden können. Das Gebäude liegt auf dem Gelände der Gemeinde Bornich.

    Felsspitze und Gelände Turnerheim
    Eigentümer der Felsspitze (mit Hang zur Bahn hin) ist die Stadt St. Goarshausen.
    Eigentümer des Vereinsgeländes ist die Verbandsgemeinde Loreley. Sie hat das Gelände vom Verein gekauft.Das Gebäude und der Garten des Turnerheims liegen auf dem Gelände der Gemeinde Bornich.
    Das Vereinsheim wurde vom Verein verkauft, weil die Mitglieder inzwischen alle weit über 70 Jahre als sind und den Verein auflösen (bzw. aufgelöst haben – die Vereinsstruktur ist etwas kompliziert).
    Die Felsspitze und das ehemalige Vereinsgelände werden zu einem öffentlichen (!!!) Park umgebaut. Das heißt, bislang verschlossenes Gelände wird für alle zugänglich.

    Ehemaliges Hotel und Wohnhaus
    Der Hotelbetreiber hat den Betrieb aus Altersgründen aufgegeben. Das Hotel ist aufgrund seiner Größe nicht rentabel zu betreiben und kann an diese Stelle auch nicht vergrößert / erweitert werden.
    Die Verbandsgemeinde hat das Gelände und das Gebäude gekauft, damit es Teil des öffentlichen (!!!) Parks werden kann.

    Ehemaliger Campingplatz und Hotelneubau
    Südlich der Straße (ehemaliger Campingplatz und Wiese) wird voraussichtlich ein Hotel gebaut werden.
    Der ehemalige Eigentümer des Campingplatzes und der Eigentümer der Wiese neben dem Campingplatz haben das Gelände an die Verbandsgemeinde verkauft.

    Zur Diskussion Campingplatz oder Hostel oder Hotel oder Jugendherberge
    Zwischen Bingen und Koblenz gibt es 5 Jugendherbergen (alle mit Bahnanschluss) für Wanderer, Familien, Schul- und Jugendgruppen. .
    Für ein Hostel gibt es (aktuell) keinen wirtschaftlichen Bedarf, weil die entsprechende Zielgruppe zu klein ist.
    Für ein Hotel gibt es einen Bedarf, der allerdings nur mit einem Neubau (mehr Zimmer, barrierefrei) erfüllt werden kann. Dazu muss das bisherige Hotel entfernt werden, weil auf dem Loreleyplateau im sogenannten Sichtbereich (also vom Tal aus zu sehen) nur eine bestimmte Menge/Masse Welterbe- und Umweltverträglich gebaut werden kann.
    Für Campingtouristen schlägt das Touristische Nutzugnskonzept (http://www.ea.rlp.de/fileadmin/user_upload/EA_Touristisches_Nutzungskonzept_Loreley_16.9.16_final.pdf) Wohnmobilstellplätze vor. Die kann man erst planen, wenn die anderen Flächen (Park, Hotel und Straßen) endgültig festgelegt sein werden.

    • Jo says:

      Alle (Befürworter und Kritiker des Umbaues) möchten Modernisieren!

      Was mir aber direkt auffällt (mal nur 4 Punkte):
      1)
      Zitat: „die Modelle der Architekten wurden 2015 in der Region an mehreren öffentlichen Orten gezeigt, die Ausstellungen wurden öffentlich bekannt gemacht, Es fanden Bürgerversammlungen statt.“

      Da gab es doch sicher mündliche und schriftliche Einwände und wenn ja, wurden dies Einwände mit in die Planung einbezogen. Meines Wissens hat sich das Modell nur dahingehend verändert das nun aus finanzieller Sicht keine Kristalle kommen und das neue Hotel weiterhin unklar ist.

      2)
      Sie schreiben als Grund für den Wegfall der Jugendherberge:
      „Zwischen Bingen und Koblenz gibt es 5 Jugendherbergen (alle mit Bahnanschluss) für Wanderer, Familien, Schul- und Jugendgruppen.“

      Da frage ich mich natürlich auch, wieviel Hotels es zwischen Bingen und Koblenz (alle mit Bahnanschluss) gibt und wieso nun ein größeres Hotel Sinn machen sollte aber keine modernisierte Jugendherberge? PS: Ich habe nichts gegen ein Hotel auf der Loreley…..

      3)
      Sie schreiben das „veraltete“ Hotel soll verlagert werden und es wird „voraussichtlich“ ein neues Hotel gebaut. Und was, wenn das neue Hotel nicht kommt. Nach meiner Kenntnis baut der Investor erst, wenn der neue Park funktioniert. Aber die gehobene Gastronomie (Essen und Trinken) an/auf der Felsspitze (und Loreley) fällt sofort weg.

      4)
      Sie nutzen den Begriff barrierefrei als Argument für die Verteidigung dieses Umbaus.
      – „Weite Bereiche sind nicht barrierefrei. Das ist heute eine Standardanforderung an Tourismusorte.“
      – „Für ein Hotel gibt es einen Bedarf, der allerdings nur mit einem Neubau (…, barrierefrei) erfüllt werden kann“

      Barrierefreiheit kann also nicht durch normale Modernisierung hergestellt werden? Und auch hier; was wenn das Hotel nicht kommt. Wo nächtigen die Menschen dann barrierefrei auf der Loreley?

    • Jo says:

      Nachträglich dennoch danke für die ausführliche Information.

    • Wir sehen ja beim Flughafen Berlin was passiert wenn gebaut und nicht fertig geplant wird.
      Und ich befürchte ähnliches.
      Beim Niederwald in Rüdesheim war wenigstens die Planung durchdacht.

    • Jo says:

      Noch eine Frage zu den erweiterten „öffentlichen Bereichen“, die nun begangen werden können. Vielleicht weiß da jemand Bescheid.
      Thema Felsspitze: Der Weg zur Felsspitze führt durch eine Schlucht. Ist diese Schlucht in ihren Höhen links und rechts begehbar und wenn ja, werden diese durch ein Geländer gesichert (spielende Kinder etc.).

      siehe Bild 5 der Dokumentation
      http://www.dw.com/de/der-mythos-loreley-wird-aufpoliert/g-35918334

    • Rainer Zeimentz says:

      zu 3): im heutigen Turnerheim wird es einen Besucherbereich (nenne es mal Servicehaus) geben. Dort wird Essen/Trinken angeboten. Das ehemalige Besucherzentrum (neben Bühneneingang) wird später auch für Gruppen-Verpflegung (Bustourismus u.a.) genutzt werden können.

      zu 4) Man kann privaten Eigentümern nicht vorschreiben, dass sie ein Hotel auch nach der Rente betreiben. Es war die Entscheidung, das privat geführte Hotel aufzugeben. Es gab viele wirtschaftliche Gründe: Größe, Modernisierungsstau, fehlende Expansionsfläche, Barrierefreiheit, moderne Anforderungen von Gästen

      zum Weg („Schlucht“) zur Felsspitze: der gesamte neue Park wird frei zugänglich sein, also auch die grünen Freiflächen neben dem tiefergelegten Weg.

      Der tiefergelegte Weg nutzt dabei auch das Loch, dass sich durch die bisherige Unterkellerung des Hotelgebäudes und die Aufschüttung am Hotel-Parkplatz ergibt.

    • Rainer Zeimentz says:

      zu Laird Alexander Sarther: Was sollen denn Ihre Unterstellungen und Schmähungen gegen die Akteure? Gibt es bei Ihnen irgendeinen verlässlichen Grund, den Sie nennen können, warum all die, die am dem Projekt arbeiten, von Ihnen so behandelt werden?

      Ich unterstelle Ihnen ja auch nicht, dass Sie nichts auf die Reihe kriegen.

      Bitte ändern Sie Ihren Umgangston.

    • Mir stellt sich die Frage wer hat das Gutachten in Auftrag gegeben? Mir sagte kürzlich ein Einwohner: „Eine Hand die mich füttert beiße ich nicht rein“ Auch die Gutachten für die Neugestaltung des Loreleyplateaus -ohne Raumordungsverfahrten- wurden von der öffentlichen Hand vergeben.Nach dem Motto :“Wessen Brot ich dessen Lied ich singe“
      Gute Nacht.

    • Moritz Meyer says:

      Lieber Herr Schamari, danke, dass sie an der Diskussion teilnehmen. Mir ist nicht klar, was sie mit ihren Ausführungen andeuten wollen. Hören-Sagen, Gerüchte, Andeutungen sind genau das, was diese Diskussion nicht braucht. Wenn Sie Fakten und Belege haben, dass bestimmte Verfahren nicht korrekt gelaufen sind, dann können Sie mir diese gerne zukommen lassen. Auch vertraulich. Ich halte es aber nicht für hilfreich, verschwörungstheoretisch daher zu raunen. Gerüchte und Halbwahrheiten vergiften eine Diskussion.

    • Lieber Herr Meyer,als Ratsmitglied der Verbandsgemeinde Loreley schreibe ich von Fakten.Es gab für diese umfangreiche Planung kein Raumordnungsverfahren das somit auch keine Umweltverträglichkeitsprüfung beinhaltete.Somit wurden auch keine Umweltverbände z.B. NaBu
      , Bund für Umwelt und Naturschutz etc. eingeschaltet und stattdessen Gutachter beauftragt.
      Wäre ein Raumordnungsverfahren durchgeführt worden, dann wären alle Beteiligte dort oben-auch der Pächter der Freilichtbühne und Turner- und Jugenheim einbezogen worden.

    • Henk says:

      Wann merken die Verantwortlichen endlich, dass die Lebensentwürfe der vermeintlichen Elite nicht deckungsgleich mit den Lebensentürfen von 99 % der Bevölkerung sind ?!

    • Otto Schamari says:

      Hotelneubau auf der Loreley? Lt. Statistik rlp haben die Hotels im Rheintal eine jährliche Auslastung von 36%.Welcher private Investor baut hier bei einer solchen Auslastung -wobei hier nur im Rheintal 6 Monate Saison ist – ein neues Hotel? Dieses geplante Hotel kann wahrscheinlich nur mit öffentlichen Fördergeldern (Bundesmittel Europamittel) gebaut werden.So ist es auch mit den Hotelbauten am Nürburgring geschehen.Dies führte und wird auch hier zu ungesetzlichen Wettberwerbsverzerrungen führen.Hat man immer noch nicht aus der Nürburgringaffäre gelernt?

  • Moritz, auf jeden Fall hast du hier in einen Heuhaufen gestossen. Nur schade, dass sich die Geister erst heute regen. Und zur „Unterhaltung“ an sich – der „alten“ oder „neuen“ Loreley trug/trägt wer bei?
    Hat die Veränderung auf der Ehrenbreitstein auch solche Wellen geschlagen? Wie ist das ausgegangen? Die Sache mit dem ehemaligen Chef und dem Glückskeks sagt doch alles. Mit „das haben wir schon immer so gemacht, das können wir nicht ändern“, geht unser Mittelrheintal unter. Davon bin ich aus tiefstem Herzen überzeugt. Genauso, wie hier die Einwohner meinten, wer kommt schon nach Damscheid, da ist doch nix los. Und heute haben wir eine internationale und höhere Auslastung als die Miesmacher, die schon über 30 Jahren im Geschäft sind…
    Es muss einfach mal angepackt werden! Wer nicht wagt, nicht gewinnt.

  • Angie says:

    Eins vorweg: Ich lebe nicht in der Gegend, aber ich liebe die Loreley und habe in den vergangenen 30 Jahren einige der schönsten Momente meines Lebens auf Festivals dort oben verbringen dürfen. Es ist mir völlig klar, dass es nicht jedem vergönnt ist, diese ganz besondere Atmosphäre, die Magie dieses Ortes, erspüren zu können und es ist mir auch klar, dass Veränderungen sinnvoll und notwendig sind.

    Allerdings sehe ich nicht, wie die Zielsetzung „eine verbesserte, touristische Ausnutzung der Loreley“ mit den geplanten Maßnahmen erreicht werden könnte. Ich bin auch nicht der Ansicht, dass es Sinn macht, einfach mal anzufangen und zu machen, damit Hauptsache mal was gemacht wird. Es sind auch meine Steuergelder, die auf diese Art gedankenlos verschwendet werden.

    Wenn ich das richtig verstehe, wird es keine (weder eine sozialverträgliche noch eine finanzkräftige) Übernachtungsmöglichkeit mehr geben (an den Spekulationen über Investoren für ein Hotel, das sich die Mehrheit der Besucherinnen und Besucher nicht wird leisten können und wollen, möchte ich mich hier nicht beteiligen).
    Das sowieso schon dürftige gastronomische Angebot wird weiter gekürzt.
    Sorry, damit lockt man keine Gäste an, sondern vertreibt sie.
    Meiner Meinung nach wäre es sinnvoll für eine Steigerung der Attraktivität vorhandene Kapazitäten in puncto Beherbergung und Gastronomie zu modernisieren und auszubauen (dazu gehören auf jeden Fall solche Standards wie freies W-Lan, Kreditkartenzahlung etc.).
    Jugendherberge/Hostel, Blockhütten, Campingplatz und Hotel – im Prinzip für jede-n was dabei. Nur müsst man halt investieren.
    Generell finde ich die Idee eines Kultur- und Landschaftsparks sehr gut. Sie eröffnet viele Gestaltungsmöglichkeiten und sicherlich auch kinderfreundliche Attraktionen, die ja derzeit kaum vorhanden sind. Aber 12 Millionen?
    Und wozu man eine Schlucht in den Fels fräsen sollte erschließt sich mir absolut nicht.

  • Tim says:

    “Sometimes, it’s not important what you change. It’s important, that you change.” Man sollte es vielleicht noch ergänzen mit: „It`s important how do you change something”.
    Lieber Moritz, ich schätze Dich und Deinen Job als Burgenblogger sehr und respektiere natürlich auch Deine Meinung zum Umbau der Loreley. Dennoch finde ich doch das ein oder andere sehr überheblich und mir drängt sich die Frage auf: Wo kommst Du her und wo gehst Du wieder hin wenn Dein Job hier vorbei ist? Würde es ein Kölner zulassen dass man Teile vom Kölner Dom abreißt weil es für eine mögliche BuGa von Vorteil wäre? Ich glaube nicht. Der Vergleich mag übertrieben klingen, aber für uns am Mittelrhein ist die Loreley mindestens genauso wichtig wie der Kölner Dom für die Kölner.
    Vor einiger Zeit gab es von Dir schon mal einen Blog zur Loreley indem Du zu Recht angeprangert hast dass es dort kein W-Lan gibt (was nicht nur auf der Loreley ein Problem ist), das der Biergarten zu war (auch das ist nicht nur ein Loreley Problem) und das Zahlung mit Kreditkarte nicht möglich war (auch das ist nicht nur auf der Loreley so). Ist das aber ein Grund für Umbauten in diesem Ausmaß wie sie jetzt geplant sind? Und wer sagt dass Du dann vielleicht nicht auch vor einem verschlossenen neuen Biergarten stehst? Das nötige Herzblutkann man auch durch Umbau leider nicht ändern.
    „Wenn die Loreley-Umgestaltung gelingt, man im Budget bleibt und den Zeitrahmen einhält, dann hat man gezeigt, dass man es ja doch kann am Mittelrhein.“ Und wenn nicht?! Dann ist unter Umständen der wichtigste Ort am Mittelrhein für immer verloren?
    „Es kommen noch mehr Veränderungen auf die Region zu. Besser, die Menschen gewöhnen sich dran.“ An was soll ich mich gewöhnen? Daran das etwas verändert wird ohne die Menschen die dort Leben mitzunehmen, geschweige denn zu fragen?!
    „Ich will nicht so weit gehen zu behaupten, dass die ganze Buga 2031 an einer erfolgreichen Loreley hängt. Aber mit Sicherheit wird sich dort oben entscheiden, in welchem Klima eine Buga organisiert wird.“ Bisher dachte ich ja das eine mögliche BuGa als gesamt Konzept zu verstehen ist. Und jetzt fängt man an vereinzelte Orte umzubauen dafür? Und was das Klima angeht: Wird es noch ein „Mittelrhein“ Klima sein oder ein künstlich aufgebautes?
    „So, wie ich das sehe, ging dieses Verfahren sehr lange. Es gab mit Sicherheit genug Möglichkeiten, sich in den Prozess einzubringen.“ Jain. Das Verfahren ging bestimmt sehr lange, aber wer wusste schon davon? Was hat man dafür getan die Menschen hier zu informieren und mitzunehmen? Wie wurden die Informationen verbreitet? Warum wird die Planung zum Hotelbau nicht öffentlich gemacht? In unserer FB Gruppe „Du weißt Du kommst vom Mittelrhein wenn….“ wurde informiert, aber da war es schon beschlossene Sache welches Model dafür verwendet wird. Es mag sein das Rhein Zeitung darüber im Vorfeld informiert hat, aber nicht jeder hat diese Zeitung. Hier in Bacharach liest man z.B. mehr die AZ Bingen. Eine Art „Mittelrhein Zeitung“ gibt es leider nicht. Und im Wochenblatt (bei uns ist es das Binger Wochenblatt, in Oberwesel gibt es schon ein anderes….) oder dem Amtsblatt (hier dasselbe wie beim Wochenblatt) sucht man vergeblich nach solchen Infos. Das ist nicht nur ein störender Faktor in dieser Sache sondern auch bei einer möglichen BuGa in der es wicht sein wird das alle am Mittelrhein dieselben Infos haben und auch gemeinsam an diesem Projekt mitarbeiten.
    Das es ein Siegermodel für den Umbau der Loreley gab ohne die Möglichkeit für uns da in irgendeiner Form mit abzustimmen hat mich persönlich schon gestört. Der Schlitz und die Kristalle gingen mir persönlich auch zu weit. Protest gab es allerdings nicht. Das Model wurde z.B. in St. Goar für mehrere Wochen ausgestellt womit jeder die Möglichkeit hatte sich das anzusehen und sich eine Meinung dazu zu bilden. Das ein Protest erst jetzt kommt, nachdem eine Gruppe aus dem Nachbarland Saarland damit angefangen hat, finde ich traurig! Auch ich denke das es dazu jetzt zu spät ist, aber ich gebe die Hoffnung noch nicht auf und habe mich bei deren Unterschriften Aktion beteiligt. Das Herr Lewentz zwar Zeit hat dir Rede und Antwort zu stehen, aber nicht bereit war die bis jetzt gesammelten Unterschriften in Empfang zu nehmen sagt auch schon einiges aus…..

    • Schamari says:

      Die vom Volk gewählten Ratsmitglieder in der Verbandsgemeinde Loreley hatten nie die Gelegenheit sich für einen der 3 Sieger im Planungswettbewerb bei einer Abstimmung im Rat zu entscheiden.Man konnte nur für oder gegen die Neugestaltung sich entscheiden.
      Ich habe gegen diese Neugestaltung gestimmt.

    • Loreley says:

      Ein interessanter Aspekt bzgl. Bürgerbeteiligung! Ach so, die sollten ja nur applaudieren….

  • Ich finde gut das was gemacht wird, dann aber von Anfang an richtig zu Ende geplant.
    Es soll ein Hotel geplant werden? Das ist ein WITZ.
    Erst die Planung komplett beenden, dann die Finanzierung sicher stellen und dann bauen.
    Am Ende haben wir auf der Loreley 12 Mio. verbaut, es kann keiner auf der Loreley mehr übernachten und Abends ist der Felsen leer.

  • „Es ist ein Lackmustest“ ja, innerhalb der Gesamtproblematik, ob nicht das gesamte Weltkulturerbe Mittelrhein eine Parklandschaft dann wird. Fassaden nur und entleerte Städte. Mythos, Literatur, Geschichte, Authentizität Etikette dann nur. Schöne Filmkulisse für Burgenblogger. Egal was sich bewegt, Hauptsache, es bewegt sich was. Das ist die Mentalität des Ausverkaufs schon und der Verramschung. Fehlende Auseinandersetzung, Presse- und Obrigkeitshörigkeit. Ein Erbe dann, das in Gefahr ist, zu „entmündigen“ und nicht zu beleben. Fremde Gäste spüren, ob alles Abzocke und künstliches Bühnenbild nur ist oder Atem eines Mythos noch, Erfahrung von Natur und Erlebnis von Städten, in denen Begegnungen und ein Eigenleben noch vorzufinden sind. Undurchsichtige Planungen vom grünen Tisch helfen da nicht trotz der Millionen Euro Verlockungen. Daß das Erbe gestaltet wird, aus verschiedenen Perspektiven vor Ort auch, und nicht nur von oben diktiert, etikettiert und verwaltet wird, wird für das Lebensgefühl am Rhein hier nicht unwesentlich sein. Mir geht es hier um das kommunikative und soziale Klima, das ist für mich das Fels-Plateau, auf dem was aufzubauen ist. Was im konkreten Fall der Loreleyplanungen dann umzusetzen, ist die Bewährungsprobe, der „Lackmustest“ inwieweit nicht einseitig, sondern in der Verantwortung und Abwägung verschiedener Perspektiven gestaltet wurde.

    Friedrich G. Paff

    • Moritz Meyer says:

      Lieber Herr Pfaff, danke für ihren Kommentar. Sie sprechen viele kritische Punkte an. Nicht alles kann man jetzt schon bewerten. Ob die Loreley in ihrer neuen Form Abzocke oder Belebung eines Mythos wird, muss die Zeit zeigen. Sollte ersteres eintreten, wäre sicherlich einiges schief gelaufen, das die handelnden Personen und Medien dann hinterfragen müssen.
      Grundsätzlich glaube ich: Tourismus funktioniert heute nicht mehr nach dem Schema „Da sind die Natur, die Landschaft, erfreut euch einfach daran.“ Deswegen gibt es die vielzitierte Hängebrücke an der Mosel. Deswegen gibt es an der Nordsee Wattwanderungen, Fahrten zu Seehundbänken, Wanderwege durch Dünen und Küstenlandschaften. Deswegen gibt es Rafting in den Alpen und gigantische Skilifte. Ist das alles toll? Nein, mit Sicherheit nicht. Es gibt Grenzen in beide Richtungen. Man kann zu viel des Guten machen. Dann zerstört man die Natur. Man kann auch gar nichts machen. Dann gibt es kein Erlebnis und irgendwann kommt niemand mehr, um sich einen zugewucherten Felsen mit Blick auf einen Campingplatz anzugucken.

    • Hallo Herr Pfaff,
      Sie schreiben: „Dass das Erbe gestaltet wird, aus verschiedenen Perspektiven vor Ort auch, und nicht nur von oben diktiert, etikettiert und verwaltet wird, wird für das Lebensgefühl am Rhein hier nicht unwesentlich sein.“ Das ist natürlich richtig und soll auch so sein. Doch es ist auch ein bisschen unfair, denn es suggeriert ein bisschen, als wäre das noch nie so gewesen. Aber fast alles, was im Welterbe passiert, wird auch gemeinsam mit der Öffentlichkeit und dem Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal über Jahre entwickelt. Beispielsweise die Fortschreibungen des Masterplans. Alle Vorhaben werden in öffentlichen Ausschusssitzungen und Ratssitzungen beraten und beschlossen. Bei großen Projekten werden Bürgerversammlungen von langer Hand angekündigt und abgehalten. Für die Buga 2031 gibt es einen Verein, bei dem man mitarbeiten kann. Soll heißen: Wer sich wirklich für die Zukunft des Oberen Mittelrheintals interessiert, der hat sehr viele Möglichkeiten, sich zu informieren, zu kritisieren oder seine Ideen einzubringen – lange bevor Projekte dann tatsächlich umgesetzt werden.
      Viele Grüße, Andreas Jöckel

    • Jo says:

      @ Andreas Jöckel Sie wissen aber doch selber, aufgrund ihrer Tätigkeit, was im Tal auf Bürgerbegehren gegeben wird und wer wirklich entscheidet. z. Beispiel Mittelrheinbrücke. Und sie erwähnen den Masterplan. Gibt es da wirkliche Ergebnissse oder sollte der nur verzögern? Wie viele Bürger sich wirklich an der öffentlichem Umbau des Lorely-Plateaus beteiligt ahben wissen nur die Verantwortlichen. Meine schriftl. Eingaben kamen alle zurück mit dem lapidaren Satz „wir bedanken uns und werden sehen“.

    • @Jo. Sie stellen irgendwelche Behauptungen auf. Darüber diskutiere ich nicht. Was meinen Sie konkret?

  • Silke Klein says:

    „ein guter Journalist macht sich mit keiner Sache gemein, auch nicht mit einer guten“

    Was ist nur aus dem guten alten Objektivitätsdogma geworden? ….

    Warum wird diese Gruppe aus dem Saarland, die sich zu den Plänen kritisch äußert, nur in der Rhein Lahn Zeitung so dargestellt, als wären sie kategorisch gegen eine Modernisierung?

    Ich bin sehr skeptisch die Neugestaltung betreffend. Aber ich gehe auch nur von mir aus. Ich war bisher zwei bis dreimal jährlich Gast auf der Loreley. Mit Familie. Und das schon seit 20 Jahren.
    Für gewisse Konzerte fuhr ich extra an die Loreley, weil ich dort oben direkt an der Location übernachten konnte. Mal aufm Campingplatz, mal in der Jugendherberge, je nach Wetterlage. Mit ganz viel Glück in einer der Blockhütten.
    So wie ich hörte, soll das geplante Hotel ein 4 Sterne Spa Hotel werden (wenn es denn kommt).

    Das entspricht nicht meinen Bedürfnissen.

    Das Besucherzentrum da oben hab ich schon nicht gebraucht, da waren wir einmal. Auch da hatte man sich so viel von versprochen. Wurden Besucherzahlen erfunden, die niemals erfüllt wurden. Die Verschuldung der Gemeinden bleibt. Gelernt hat man nicht.
    Wie gesagt, ich brauchte kein Besucherzentrum und brauche keinen Landschaftspark. Mich hätte man mit einer moderneren Jugendherberge schon gehabt.
    Ich bin Freund von gesundem Menschenverstand. Wer soll sich bitte den Park ansehen und den so toll finden, dass er wiederkommen möchte und wo sollen die ganzen Menschenmassen dann hin?

    Gehen Sie doch mal vor Ort und sprechen Sie mit den Menschen. Fragen Sie doch die Menschen selbst mal, was sie brauchen und sich wünschen würden…

    Aber vielleicht bin ich auch einfach komplett auf dem Holzweg.
    Ich hoffe es.

    • Das Besucherzentrum ist immer leer wenn ich da bin, ein paar Leute sitzen im Cafe.
      Hier oben wird eine 1-2 Sterne Hotel oder Hostel gebraucht und ein Campingplatz, gerne auch zusammen. Dann kann man den Landschaftspark errichten und anschliessend noch ein 4 Sterne Hotel.
      Aber alles gleichzeitig platt machen ist unsinnig.

    • Moritz Meyer says:

      Ich (und ich glaube viele andere auch) stimme zu: Das Besucherzentrum ist nicht wirklich gelungen. Zu weit weg, zu halbgar, schwache Gastronomie, kein Aha-Erlebnis. Von der Idee eines Hostels bin ich großer Fan, das fehlt wirklich. Und zwar im ganzen Tal. Ich finde es super, dass es so viele Ideen gibt. So wie ich das sehe, ist da oben genug Platz, nicht nur für ein Luxus-Hotel und sonst nix.

      @Silke Klein: Das „Objektivitätsdogma“ benennen sie richtig. Es ist ein Dogma. Objektiv waren Journalisten noch nie in der Geschichte der Menschheit. Journalisten sind auch einfach nur Menschen mit Meinungen, Weltbildern, persönlichen Vorstellungen. Warum sollen sie die verstecken? Ich finde, sie sollen deutlich machen, wo Nachricht aufhört und Meinung anfängt. Aber nicht mal das ist so einfach wie es klingt. Ich habe eine Meinung zu der Loreley und die teile ich mit. Und nun diskutieren Sie, ich und ganz viele andere darüber. Das ist doch eine tolle Sache, oder?

  • Was ich so gelesen habe bedeutet für mich: es wird angefangen zu bauen ohne die Pläne fertig zu haben.

  • Michael Schwarz says:

    Ich habe jetzt x Artikel und Blogs gelesen und bin nicht schlau draus geworden, was man eigtl. plant. Als Sohn eines Binnenschiffers, als Festival-Gänger und historisch interessierter Wanderer hat mir der Felsen immer am Herzen gelegen. Ich finde es idR sinnvoll historisches zu erhalten, außer es drängt sich etwas anderes zwingend auf. Klar ist die Loreley etwas herunter gekommen, das heisst aber nicht, dass man es nicht wieder hin kriegen könnte. Mir erschliesst sich nicht warum es wichtig ist, dass man etwas (irgend etwas) ändert. Die Loreley ist eine nationale Legende (und damit meine ich auch das bauliche), daran etwas ohne Not zu ändern wegen einer lächerlichen Gartenschau, ist als ob man sich aus Jux selbst ins Knie schießt. Aber wenn man natürlich gut mit dem Innenminister kann… Der hat zwar nix zu melden bei Denkmälern, Wirtschaft, Infrstruktur, aber wenn der datt sacht, dann wird das schon stimmen. Gruß aus Duisburg, einer anderen verhunzten Stadt, wo man auch aus Jux Denkmale abgerissen hat.

    • Moritz Meyer says:

      Danke für den Kommentar aus Duisburg. Die Rhein-Zeitung hat umfangreich über die Loreley-Pläne berichtet. Es gibt dutzende Artikel zum Thema, beispielhaft verlinke ich mal diesen hier, der einen Überblick über die einzelnen Bauvorhaben gibt. Achtung, die Rhein-Zeitung hat eine strikte Paywall auf ihrer Seite.

    • Silke Klein says:

      Lieber Duisburger,

      auch ich bin Natur- und Wanderfreundin und unter anderem Festivalgängerin.
      Kann dir nicht empfehlen, dich mithilfe der Rhein Lahn Zeitung zu informieren, da die doch sehr einseitig informieren und das ganze Vorhaben lt. Verbandsbürgermeister „positiv begleiten“ sollen.
      Fakt ist, dass das Berghotel, der Anbau der Jugendherberge und die dazugehörigen Blockhütten abgerissen werden. Auch ein Campingplatz wird nicht mehr zur Verfügung stehen.
      Es wird für schlappe 12 Millionen ein Kultur – und Landschaftspark entstehen.
      Lt. Plan, der im Besucherzentrum zu sehen ist, wird in den Felsen eine Schlucht gefräst, der dich nach vorne zur Aussichtsplattform bringen und dir die Mystik des Ortes noch näher bringen soll. Der Park soll mit großen künstlichen Kristallen beleuchtet werden.
      Und da Gelder von Bund und Land fließen muss noch dieses Jahr mit dem Projekt begonnen werden.
      Allerdings gibt es kein ganzheitliches Konzept. Ob der Investor, der mit seinem Ansinnen, dort oben ein Hotel der gehobenen Klasse zu bauen, die ganze Maschinerie ins Rollen brachte auch nach der Fertigstellung noch investiert, ist unklar.
      Ob tatsächlich eine Schlucht gefräst wird, ist wohl nun auch nicht mehr sicher, die Kristalle werden vorerst wohl auch nicht gebaut, da deren Unterhaltung nicht geklärt ist.
      Kritiker dieser Form von Neugestaltung wird unterstellt, dass man ja einfach nur gegen Modernisierung wäre.
      Wie es der Beitrag oben schön rüber bringt : Im Hinblick auf die Buga ist es nicht wichtig was man macht, ob es wirklich mehr Touristen anziehen wird. Es ist nur wichtig, dass irgendwas gemacht wird.
      Nur, wer besucht die Loreley auch mehrtägig?
      Wanderer, Naturfreunde, Camper, Konzert- und Festivalbesucher und Motorradfahrer
      Braucht von denen jemand einen 12 Millionen Euro teuren Kultur- und Landschaftspark? Oder wäre eine moderne Jugendherberge, ein modernisiertes Hotel, mehr Blockhütten, ein feiner Campingplatz, Rastmöglichkeiten für Wanderer, ein toller Spielplatz für Kinder vielleicht die bessere Variante gewesen 12 Millionen Euro zu investieren?
      Ich hoffe sehr, dass es der Region zu mehr Tourismus verhilft.
      Ich befürchte jedoch, dass viele es so sehen wie ich und das Ganze nicht brauchen..
      Liebe Grüße

  • Ich blicke nicht richtig durch. Was wird da oben nun sicher an Hotelkapazität gebaut?
    Nebenan ist eine Freilichtbühne mit hässlichen Containern und die letzten festen Gebäuden werden nun auch teilweise abgerissen, stehen Team und Künstler nicht mehr zur Verfügung.

    • Moritz Meyer says:

      Was die Freilichtbühne angeht: Die soll auch saniert werden. Hier ist ein Artikel der RZ dazu (Paywall!). Was ein Hotel angeht: Meiner Kenntnis nach ist ein Neubau geplant. Konkrete Pläne gibt es zumindest öffentlich noch nicht. Der Investor (Nidag) will abwarten, wie sich der Umbau des Plateaus gestaltet. Ich trage das hier nach, wenn es anderslautende Informationen gibt.

    • Silke Klein says:

      Was der Herr Meyer sagen wollte ist: nein, es ist nicht sicher!
      Der Betreiber der Freilichtbühne wurde nach eigenen Angaben nicht in die Planung mit einbezogen.
      Der mögliche Investor des Hotels saß sogar in der Sach- und Fachjury, die den Gewinner des Architektenwettbewerbs kürte.
      Die Künstler der Konzerte (und auch Besucher) wurden bisher im Berghotel und in der Jugendherberge untergebracht.
      Dies ist nicht mehr möglich. Diese müssen nun irgendwo in der Umgebung untergebracht werden und zum Veranstaltungsort transportiert werden. Wer die Infrastruktur kennt, weiß, dass das nicht unproblematisch ist, auch muss nun ganz anders kalkuliert werden…

    • Stimmt, der Niederwald hier in Rüdesheim hat gewonnen und es war richtig was zu tun.
      Man muss aber auch sagen das in den letzten 40 Jahren nichts getan wurde.
      Allein das Cafe mit den 70er Jahre Charm war ein Schandfleck.

      Ich bin gespannt auf das Loreley Tattoo 2017 wenn dann über 400 Musiker zu versorgen und unterzubringen sind.

    • Moritz Meyer says:

      Liebe Silke Klein, danke für die Kommentare. Sie haben Recht mit ihrer Skepsis. Es ist noch kein Neubau für ein Hotel geplant. Das ist sicher ein Punkt, den man in den folgenden Monaten und Jahren kritisch im Blick haben muss.

      Ich nehme hier mal die Kollegen der Rhein-Zeitung in Schutz, die sie im anderen Kommentar kritisiert haben für „positives Begleiten“. Ich kenne die Redakteure, die an dem Thema dran sind, sehr gut. Sie werden das Projekt positiv begleiten (was ich für eine Lokalzeitung nicht per se verwerflich finde). Aber sicher werden sie mit Kritik und Nachfragen nicht zurückhalten, wenn sie angebracht ist. Zum Beispiel in Sachen Hotel.

      Was den anderen Punkt angeht: Wenn man umbaut, wird die Nutzung eingeschränkt. Das lässt sich einfach nicht vermeiden. Die Phase ist sicher anstrengend, unbequem und nervig. Aber für mich ist das kein Argument, auf Investition zu verzichten. Das sind die Dinge, durch die man durch muss. Am Mittelrhein ist sicher das Problem, das viele derartige Umbauten und Renovierungen verschleppt wurden. Und nun wird es umso schmerzvoller, den Rückstand aufzuholen.

      Aber gucken sie sich doch mal die Osteinsche Parklandschaft in Rüdesheim an. Ich bin nun kein Fan von pompösen Preußen-Denkmälern. Aber die Frischzellenkur hat der Anlage gut getan. Es macht Spaß, dort hoch zu fahren, durch den Niederwald zu wandern, versteckte Orte zu entdecken. Wenn das auch an der Loreley gelingt, wäre viel gewonnen.

    • Jo says:

      @ Moritz Meyer: Recherchieren Sie als Journalist einmal und Sie werden feststellen, dass das Niederwaldenkmal dem „Land Hessen“ gehört und für die Loreley die Klein-Kommunen Bornich bzw. St. Goarshausen oder die Verbandsgemeinde zuständig ist.Merken Sie was? Ferner kam gerade im Funk das die Hängeseilbrücke Mörsdorf in einem Jahr 340.000 Besucher hatte. Bei Baukosten von 1,4 Mio. €. Ob das bei der Lorely mit Baukosten von >10 Mio. ebenso gelingt. Und da ist die Nachhaltigkeit noch nicht drin.

    • Moritz Meyer says:

      Das Land Rheinland-Pfalz und das Bundesbauministerium fördern die Sanierung der Loreley ja großzügig. Einzelne Projekte werden mit bis zu 90 Prozent bezuschusst. Insofern sind die Kommunen da ja nicht allein gelassen. Das Ganze ist eine Investition. Und eine Investition ist immer ein Risiko. Klar, es kann passieren, dass das Ganze ein Flop wird. Im Moment sieht es nicht so aus. Aber es kann passieren. Nur, wer immer denkt: „Es kann ja auch schief gehen, lass besser gar nichts machen, dann geht auch nichts schief“, der kommt nicht voran.

    • Jo says:

      @Moritz Meyer: Wir diskutieren schon lange nicht mehr darum „das etwas gemacht werden muss“, auch wenn die Medien und auch Sie den Umbau-Kritikern immer wieder das Gegenteil unterstellen bzw. nicht erkennen, dass es darum gar nicht mehr geht. Auch die Kritiker erkennen, dass auf der Loreley modernisiert werden muss. Insofern verstehe ich ihre ganzen Antworten nicht, die immer darauf zielen, das gerade das „wir machen was“ allein der Erfolg sein soll.

    • Moritz Meyer says:

      Es gibt unterschiedliche Arten von Kritikern. Es gibt konstruktive Kritiker, die sagen, dass es Alternativen zu dem gibt, was da oben gemacht wird. Zum Beispiel Laird Alexander Sarther, der sagt, wir brauchen kein Hotel, wir brauchen ein Hostel. Das finde ich auf jeden Fall diskussionswürdig und es wäre gut, wenn das in die entsprechenden Entscheidungsprozesse mit einfließen würde.
      Und es gibt reichlich Kritiker, die von der Sorte sind: „Man soll überhaupt nichts verändern, die Loreley ist gut, wie sie ist.“ Zu welcher Sorte zählen sie sich? Was sind ihre Gegenvorschläge. Ich freue mich über jeden Diskussionsbeitrag.

    • Jo says:

      Ich zähle mich zu denen,die
      – weil älter, dort gastronomisch „ordentlich“ an oder auf der Felsspitze verweilen möchte (weil am Rhein jeder vorne sitzen möchte)
      – verstehen kann, dass zu diesem Ort auch die Jugend der Welt willkomen sein sollte, incl. Übernachtungen (Jugendherberge)
      – einen Schlitz im Fels nicht unbedingt benötigen
      – nicht verstehen kann, wieso man erst alles abreißt und dann den Investor entscheiden lässt, ob der dort oben in ein Hotel (sprich auch Gastronomie) investiert
      – nicht verstehen kann wieso man nicht erst ein Infrastruktur dorthin baut bzw. diese vernachlässigt hat (sprich Mittelrheinbrücke) und nun alles schnell gehen muss. Der Rhein trennt auch schon seit Jahren die Loreley! Nichts geschieht…
      – nicht verstehen kann wieso man die Nachhaltigkeit nach dem Umbau noch nicht geklärt hat. Die Gefahr besteht, dass es in Jahren wieder so aussieht wie jetzt.
      – mir noch in den Ohren klingt wie toll damals das neu errichtete Besucherzentrum von den Verantwortlichen angeprießen wurde. Was ist daraus geworden?
      – ich nicht verstehen kann, wieso die Loreley noch nicht in Hand des Landes ist (Die Loreley ist für das Tal wichtig und das ist keine Sache der Bornicher etc. -bitte dort nun nicht böse sein)
      – überlegen ob nicht sanfter Tourismus wie Seilbahn, Skywalk, kleine Hängeseilbrücken oder was weiß ich nicht auch sehr interessant wären. Die Sommerrodelbahn war ein Geschenk. Ich rede nicht von Disney.
      – erkennt das die Gemeinden (St. Goarshausen) auch aufgewertet werden müssen weil Teil der Loreley. Vielleicht fehlen diese Gelder später?
      etc.

    • Jo says:

      Nachtrag:
      – nicht verstehen kann wieso die Planer und Verantwortlichen mit Kristallen „Als das Sahnehäubchen“ werben und auch diese ausstellen und feiern und gleichzeitig sagen, dieser Bau wird zurückgestellt. Weil, das sagt auch viel über die Planung aus.

    • Silke Klein says:

      Ich habe in letzter Zeit mit vielen Leuten über die geplante Neugestaltung des Loreley Plateaus gesprochen. Mit Gegnern und Befürwortern.
      Ich habe nicht einen einzigen (!) getroffen, der der Meinung war dort oben müsste alles so bleiben, wie es ist!

      Diese Darstellung der Gegner der Umgestaltung ist schlichtweg falsch und ich gehe soweit zu behaupten, dass der Herr Jöckel dieses falsche Bild ganz bewusst in Umlauf gebracht hat!

      Eigentlich bewegen sich alle Diskussionen doch immer in die gleiche Richtung.
      Keiner kann das Vorgehen, dort oben alles abzureissen, um ein Projekt zu starten, für das eigentlich noch kein einheitliches Konzept besteht, verstehen.
      Dafür gibt es auch keine logischen Erklärungen.
      Man lockt mit dem Ausblick auf eine mögliche Buga31.

      „es ist egal was passiert, Hauptsache es passiert was“…