Man wird doch wohl noch…

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Heute Mittag noch nichts vor? Wie wäre es ab 14 Uhr mit einer Runde Landtags-Livestream? #Siffgate ist jetzt Drucksache. Der „Mister Welterbe“, Kulturstaatssekretär Walter Schumacher, steht heute tatsächlich in einer Aktuellen Stunde im rheinland-pfälzischen Landtag Rede und Antwort. Vorwurf der Opposition nach Burgenblogger-Interview: „Image-Schädigung des Weltkulturerbes Mittelrheintal durch den Beauftragten der Landesregierung für das Weltkulturerbe“

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Karikatur mit freundlicher Genehmigung von www.Hannes-mercker.de / www.facebook.com/hmercker

Bis dahin noch drei Leseempfehlungen für mein geschätztes Digitalpublikum: Nachdem ich die aktuelle Entwicklung zum Thema #Siffgate vergangene Woche hier zusammengefasst hatte, gab es folgende lesenswerte Beiträge:

1.) Katrin Vetters, eine kluge Kollegin vom anderen Rheinufer hat auf die Zwischentöne in der Debatte aufmerksam gemacht. Vor allem auf die Tatsache, dass die Loreleystadt St. Goarshausen von Ehrenamtlichen geführt wird.

2.) Die Rhein-Zeitung hat einen Fotografen zum Loreley-Plateau geschickt, um mal nachzuschauen, wie versifft es dort wirklich ist. Zurückgekommen ist er mit 13 Bildern von pittoresker Schönheit. Kommentar: „Es sind nicht unbedingt die großen Dinge, sondern Kleinigkeiten, die allerdings in ihrer Gesamtheit Ausdruck einer gewissen Tristesse sind.“

3.) Die Rheinpfalz hat nicht nur den famosen Karikaturisten Hannes Mercker beauftragt, das obige Werk zu schaffen, sondern auch ausnehmend hübsch vom Loriotschen Brödel-Diplom in Bezug auf die Aktuelle Stunde geschrieben (Die Kollegen haben den Beitrag freundlicherweise hinter der Bezahlschranke hervorgezaubert, mit Knicks bedankt).

Apropos #Siffgate: Letzten Freitag wurde ja auch die neue Loreley inthronisiert. Theresa Lambrich soll dabei in grünem Paillettenkleid gesagt haben: „Spätestens, als ich auf den Felsen klettern musste, um mir meine Haare zu kämmen, wurde mir der Ernst meiner Lage bewusst“. So – oder so ähnlich – geht es mir jetzt auch immer jeden Morgen.

Während Herr Schumacher nach dem Gespräch mit mir nun also im Landtag schmoren muss, werfen wir heute hier auf der Burg den Livestream an. Bis dahin eine ernstgemeinte Frage: Sonst noch Fragen? Was würden Sie, was würdet ihr, gern wissen von den Akteuren rund ums Loreleyplateau? Ich sammele kurze klare Fragen (diesmal nicht Meinungen) für ein Interview mit einem noch zu findenden Gesprächspartner (wer traut sich als nächstes?). Als Anwältin meiner Leserschaft.

11 Kommentare

  • Bene says:

    Aus der Ferne viel Spaß und Durchhaltevermögen beim Aufwirbeln! Bei beidem mache ich mir wenig bis gar keine Sorgen. Wenn die bisherigen Beiträge bei „jemandem wie mir“ schon für Interesse sorgen – hoffentlich für nur noch mehr Anstoß zu Diskussionen bei der indigenen Bevölkerung! ;)

  • Yolo says:

    Die Leute am Mittelrhein haben echt seltsame Sorgen. Wie kleinkariert kann man sein und sich wegen ehrlicher und offener Worte eines Politikers dermaßen aufregen? Insbesondere die CDU RLP hat doch derbe einen an der Waffel.

  • Timothy says:

    Ist das köstlich, die CDU sucht verzweifelt Themen und beantragt eine „Aktuelle Stunde“ zum Thema – und das nur, weil mal jemand Klartext gesprochen hat.

    Bezeichnend ist schon der Titel „Image-Schädigung des Weltkulturerbes Mittelrheintal durch den Beauftragten der Landesregierung für das Weltkulturerbe“.

    Scheinbar weiß die CDU nicht, dass das Welterbe Oberes Mittelrheintal neben dem Weltkulturerbes auch ein Weltnaturerbe ist. Wer also nur vom Weltkulturerbe spricht, unterschlägt das Weltnaturerbe. Besser: Welterbe Oberes Mittelrheintal – das umfasst alles.

  • wip says:

    Hallo,
    seit jeher 20 Jahren eine Baureihe auf dem Campingplatz an der Loreley.
    Gut, das mal jemand auch auf Maengel aufmerksam macht.
    Doch Achtung die schwarzen springen über jeden Stock der ihnen
    hingehalten wird. Einfach toll!

  • Friederike says:

    Na, wenn das mal nicht Sinn und Zweck der Burgenbloggerei war, neben anderem: Schwung in den Laden zu bringen. Hut ab, dass das so schnell funktioniert. Und äußerst amüsant ist es nebenbei auch noch zu verfolgen, zumindest aus der (mitunter ähnlich provinziellen) Ferne.

  • Hein Bloed says:

    Andersherum: Was erwartet ein Besucher vom Loreley-Plateau? Den Felsen selbst kann man da doch gar nicht sehen (das geht besser von der anderen Rheinseite). Ich wundere mich auch immer, warum Leute auf die Kreidefelsen von Rügen klettern. Dabei kann man die vom Boot viel besser sehen.

  • HW Eichner says:

    Eine absurde Diskussion: Da zeigt einer auf, dass am Mittelrhein noch viel zu tun ist, nicht nur auf der Loreley, und wird politisch nieder gemacht. Es ist nicht eine Frage der Fördermittel sondern des Engagements der Einzelnen, wie es bei uns im Tal aussieht.

    • Frauen_vor_Flusslandschaft says:

      Genau. Und das „Engagement der Einzelnen“ wird nicht gerade dadurch befördert, dass kritische Meinungen gnadenlos verfolgt werden: Dann lieber doch gleich gar nichts sagen und gar nichts tun, das werden sich viele jetzt sagen.

      Diejenigen, welche diesen Sturm der Entrüstung losgetreten haben, ahnen vermutlich noch gar nicht, welches Eigentor sie in Wirklichkeit damit erzielt haben.

  • Tim says:

    Wer war rund um die Loreley mit dafür verantwortlich das Tal Total 2014 nicht stattfinden sollte und warum?
    Ich würde mir Klartext von Frau Claudia Schwarz wünschen die das ganze damals ausbaden musste was andere entschieden und beschlossen hatten…..

  • Eva says:

    Rund um die Loreley:
    Thema Siff: Wer wäre in der Verantwortung? Welche Entwicklung ist für das Loreley-Plateau geplant?

    Wie ist die Erweiterung der Fährzeiten St. Goar – St. Goarshausen auf ganzjährig bis 24 Uhr angenommen worden? Werden die Fährzeiten so bleiben oder ist eine Einstellung nach dem geplanten Zeitraum (von ich glaube fünf Jahren) zu erwarten?

    Wie hat sich der Einzelhandel in den letzten zehn Jahren in St. Goarshausen entwickelt? Wie viele Betriebe „leben“ vom Tourismus oder nutzen ihn zumindest? – Wie ist da die Entwicklung?

    Wie ist das Engagement der Akteure vor Ort? Gibt es Organisationen, Vereine, o. ä. die sich um die Ortsentwicklung und -pflege kümmern?

    Ganzes Rheintal: Was wurde unternommen, um eine gemeinsame Identität zu schaffen?

    • Jessica Schober says:

      Liebe Eva, lieber Tim,
      danke für die Fragen. Die wandern in den Notizblock.
      Beste Grüße,
      Jessica Burgenblogger Schober